Menden. Die Innenstadt ist voll, Straßen gesperrt: Die Mendener Karnevalsgesellschaft plant, was beim Umzug geworfen wird und welche Gruppen neu sind.
Die Jecken in Menden sind schon voller Vorfreude: Der Mendener Zeltkarneval rückt immer näher, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Besonders beliebt bei Jung und Alt ist der große Festumzug. Er startet in diesem Jahr am Sonntag, 23. Februar, um 14 Uhr in der Innenstadt.
Doch was wird in diesem Jahr in die Besuchermenge geworfen? Klassische Kamelle oder doch etwas Ausgefallenes? Organisationsleiter Jörg Spiekermann von der Mendener Karnevalsgesellschaft (MKG) gibt einen Einblick.
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Wann startet die Auswahl der Wurfmaterialien?
Quer durch die Innenstadt bei Wind und Wetter: Die Jecken bereiten sich viele Monate auf den Umzug vor und gestalten Kostüme sowie Wagen. Rund eineinhalb Stunden sind für den Umzug angesetzt. Anschließend wird vor und im Zelt ausgelassen gefeiert. Doch nicht nur die Dekoration muss vorbereitet werden. Jörg Spiekermann trifft die Wahl der richtigen Wurfkamelle schon in der Weihnachtszeit. „Der Großhandel macht schon früh bekannt, was er im Angebot hat“, sagt der Organisationsleiter. Die Listen schaut er dann durch und checkt ab, was neu ist. Bestellt werden kann dann ab dem zweiten Januar.
Wie wird ausgewählt?
Zum einen schaut Jörg Spiekermann die Vorjahreslisten an und vergleicht sie mit dem Angebot, dass die Großhändler machen. Zum anderen geht er nach jedem Zug eine Runde durch die Stadt und schaut, was liegen geblieben ist. Was wollen die Leute – und was eben nicht? „Die Leute bücken sich nicht mehr nach allem“, sagt der Experte. Außerdem versucht der Organisationsleiter, immer auch etwas Neues im Angebot zu haben.
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Was können die Besucher in diesem Jahr erwarten?
„Die klassischen Kamelle sind uninteressant“, sagt Jörg Spiekermann. Deshalb wird es davon in diesem Jahr nur wenige geben. Stattdessen werden die Jecken Schleckmuscheln und Kaugummi-Kugeln werfen. Aber auch Schaumwaffeln und Armreif-Schnuller mit Traubenzucker sind angesagt. Auch Marshmallows sowie kleine Tüten mit Popcorn und Chips stehen auf dem Plan. Neu dabei: kleine Tütchen mit Salzbrezeln. Alles ist einzeln verpackt. „Wir werfen nichts offenes“, sagt Spiekermann.
Außerdem werden einzelne Gruppierungen wieder Rosen verteilen. 1900 Stück wurden in diesem Jahr bei einem Blumenhändler in Lendringsen bestellt. Die Gruppen, beispielsweise die Prinzengarde, finanzieren die Blumen selbst und verteilen sie an die Besucher. Gestartet ist diese Aktion vor drei Jahren mit 300 Rosen. „Es kommt gut bei den Besuchern an“, sagt Spiekermann. Als Gegenleistung gibt es dann ein Küsschen. Vor allem jene Besucher, die ein Handicap haben, würden sich über die Geste freuen.
Wie wirft man als Jeck richtig?
Damit nichts ins Auge geht, bekommen alle Teilnehmer des Umzugs vorab ein Formblatt von der Karnevalsgesellschaft zugeschickt. Dort erklären die Experten unter anderem, dass nicht gezielt auf Menschen geworfen werden darf. Angepeilt wird der sogenannte Bogenwurf, sprich locker von oben. Wer was wirft, auch darüber macht sich der Experte im Vorfeld Gedanken – anspruchsvolle Wurfgegenstände wie leichte Chipstüten überlässt er lieber Erwachsenen.
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Ebenfalls vermerkt ist auf dem Blatt, wie mit der Gema umgegangen werden muss oder dass bestimmte Wagen einen Feuerlöscher an Bord haben müssen. „Das Sicherheitskonzept wird immer umfangreicher“, sagt Spiekermann. „Der Vorsitzende und ich unterschreiben das. Wir haften dafür. Das ist eine große Verantwortung.“
Was ist mit der Nachhaltigkeit?
Der Organisator Jörg Spiekermann macht sich viele Gedanken darum, wie Umzüge aber auch andere Karnevalsveranstaltungen nachhaltiger werden können. So bestellt man in diesem Jahr erstmals die Rosen lokal und nicht beim Großhandel. „Die Rosen sind dann nicht in Plastik verpackt und entdornt.“ So entstehe weniger Müll und die heimische Wirtschaft wird gestärkt.
Die Süßigkeiten sind trotzdem einzelnen verpackt – das könne nicht verhindert werden. Aber: Die Mendener haben bei Veranstaltungen umstrukturiert. Statt Plastikbesteck und Geschirr gibt es nachhaltige Varianten aus beispielsweise Holz oder Bambus. Die Kollegen aus Arnsberg werfen in diesem Jahr erstmals bienenfreundliche Blumensamen in kleinen Tütchen. Das kann sich Spiekermann für Menden allerdings nicht vorstellen: „Die Menschen kommen mit einer bestimmten Erwartungshaltung.“ Er ist sich sicher, dass Blumensamen liegen bleiben würden.
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