Menden. Die Stadt Menden hat den zweiten Bauabschnitt für die Umgestaltung der Oeseteiche ausgeschrieben. Ab Mitte Dezember soll’s losgehen.
Fachleute sprechen in Verbindung mit Umgestaltung und Renaturierung der Oeseteiche schon mal von der „eierlegenden Wollmilchsau“. Das Gebiet an der Stadtgrenze zu Hemer soll zukünftig zugleich der Naherholung dienen, Schutzraum für Vögel und Insekten bieten und Hochwasserspitzen der Oese auffangen. Die Stadtverwaltung hat jetzt die Arbeiten für den zweiten Bauabschnitt ausgeschrieben. Beginn könnte demnach bereits Mitte Dezember sein. Dann sollen vor allem auch Wege angelegt und Bänke aufgestellt werden. Läuft alles nach Zeitplan, könnte der Umbau im Frühjahr 2020 abgeschlossen sein.
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Nach den heftigen Regenfällen der vergangenen Tage dürfte vor allem der Südteich – auf dem Luftbild der rechte der beiden Teiche – wieder mehr Wasser führen. Er ist als Rückzugsgebiet für Vögel geplant, der Nordteich – auf dem Luftbild links – soll der stillen Naherholung dienen, also auch für Spaziergänger erlebbar sein.
Vorbild Kiebitzwiese
In den kommenden Monaten ist nun geplant, die Wege rund um die Teiche anzulegen. Es soll dann auch ein barrierefreier Zugang möglich sein, erklärt Rainer Lückermann, bei der Stadt zuständig für den Hochwasserschutz. Der Weg ist als Rundweg gedacht, der um die beiden Teiche führen soll – am Nordteich nah am Wasser, am Südteich liegt ein Graben zwischen Weg und Gewässer, um den notwendigen Abstand zu schaffen. Der mit Bäumen bewachsene Mitteldamm soll nicht begehbar werden. Für den Wegebau müssen entlang der Teiche einige Bäume gefällt und Gehölze entfernt werden.
Maßnahmen für Natur- und Hochwasserschutz
Die Stadt Menden hat die ehemaligen Klärteiche im Jahr 2015 vom Ruhrverband gekauft.
Im ersten Bauabschnitt wurden unter anderem Sohle und Dämme des Nordteiches mit Lehm aus Oese- und Hönneaue abgedichtet. Im Bereich der Oeseteiche wurde das Vorland der Oese aufgeweitet, Oese und Oeseaue wurden naturnah entwickelt.
An den Oeseteichen leben seltene Vogelarten wie der Eisvogel, auch Libellen.
Renaturierung und Umbau der Oeseteiche ist eine von zuletzt drei großen Maßnahmen zum Hochwasserschutz, die die Stadt Menden im Jahr 2017 begonnen hat. Dazu zählen auch der Abbau der Wehranlage Battenfeld und die Renaturierung der Hönne im Bereich Walzweg.
„Am Südteich würden wir gerne noch eine Beobachtungsstation einrichten, von der aus Vögel beobachtet werden können“, erklärt Rainer Lückermann. Angedacht ist eine Art Bretterwand, ähnlich wie auf dem Aussichtshügel der Kiebitzwiese in Fröndenberg. „Von dort aus kann man dann einen Blick auf den Teich werfen, ohne zu stören.“
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Entlang des Rundweges werden zukünftig auch Bänke aufgestellt. An der Zufahrtsstraße zu den Teichen sollen fünf bis sechs Parkplätze eingerichtet werden, für Pkw, aber auch ausdrücklich für Fahrräder.
Teiche dienen als Puffer
Die weiteren Umbaumaßnahmen im zweiten Bauabschnitt dienen dem Hochwasserschutz. Im Fall eines Hochwassers, mindestens die Dimension eines zehnjährigen Hochwasser, dienen die Teiche als Puffer, um die Oese zu entlasten. Die Mitteldammscharte, über die beide Teiche miteinander verbunden sind, wird verbreitert, um im Fall eines Hochwassers das Wasser vom Süd- in den Nordteich weiterzuleiten.
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Sollten beide Teiche vollgelaufen sein, kann das Wasser dann über die neu angelegte Überlaufscharte im Nordteich in die angrenzende Aue fließen.
Laut Ausschreibung, die noch bis zum 12. November läuft, sollten die Arbeiten für den zweiten Bauabschnitt bereits am 16. Dezember beginnen und bis Ende April nächsten Jahres abgeschlossen sein. „Beim Bauen sind wir aber von Wind und Wetter abhängig“, gibt Rainer Lückermann zu bedenken. Damit wäre die Maßnahme komplett umgesetzt. Alles weitere soll in den nächsten Jahren die Natur gestalten.