Menden. Die Zahl der Patienten, die Cannabis verschrieben bekommen, nimmt deutschlandweit zu. Auch einige Mendener profitieren davon.
Seit März 2017 ist Cannabis für medizinische Zwecke zugelassen. Und auch Sven Naujoks verordnet mehreren Patienten die THC-haltigen Blüten der Pflanze. Zur Anwendung kommt Cannabis vor allem bei chronischen Schmerzen, wie Naujoks erklärt; etwa bei Rheuma- oder Multiple-Sklerose-Patienten.
Alle herkömmlichen Methoden ausgeschöpft
„Das Interesse ist da“, erklärt der 48-Jährige. Doch ganz so einfach ist das Kiffen auf Rezept nicht. „Die Schwelle ist hoch und die Liste mit Vorgaben lang.“ Es muss nachgewiesen werden, dass alle herkömmlichen Behandlungsmethoden ausgeschöpft sind.
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Zudem muss der verordnende Arzt Literaturangaben zu Studien geben, die die Wirksamkeit dokumentieren. Viel Organisation, mit der sich nur wenig Ärzte auseinandersetzen würden.
193.000 Verordnungen in den ersten drei Quartalen 2019
Offizielle Zahlen der gesetzlichen Krankenkassen belegen, dass Cannabis-Verordnungen immer weiter zunehmen. Für die ersten drei Quartale 2019 zählt die Statistik 193.000 Verordnungen. Im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2018 ist das ein Zuwachs von 51 Prozent. Gleichzeitig stieg auch der Bruttoumsatz der Branche im selben Zeitraum um 70 Prozent auf 86 Millionen Euro. Privatpatienten und Selbstzahler, die kein Rezept erhalten, sind nicht eingerechnet.
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