Fröndenberg/Menden. Die Leitwarte der Stadtwerke Fröndenberg und Menden dient als Überwachungsstation. Mitarbeiter müssen minütlich tausende Werte kontrollieren.

Direkt an der Fröndenberger Straße, im Pumpwerk Ruhrtal am Möller-Kraftwerk befindet sie sich: die neue gemeinsame Leitwarte der Stadtwerke Fröndenberg und Menden. Die Tochtergesellschaft „Netz Service Ruhr (NSR)“ wurde im Januar 2018 gegründet. Die Geschäftsführer Volker Kretschmer und Matthias Lürbke erklären, dass die Leitwarte zum Überwachen dienen soll. „Werte von 112 Anlagen kommen hier an“, sagt Lürbke. Modernste Technik und neuste Software werden kontinuierlich weiter entwickelt, damit ein bestmögliches und vor allem sehr detailliertes Ergebnis garantiert werden kann.

Seit Mai des vergangenen Jahres gibt es eine gemeinsame Meldestelle zwischen Fröndenberg, Menden und Wickede. So kommen alle Meldungen und Störungen aus den drei Städten in der Leitwarte an. Mitarbeiter kontrollieren dann die Werte. Bei Bedarf werden dann die zuständigen Kollegen der jeweiligen Stadtwerke kontaktiert, damit Probleme schnellstmöglich behoben werden können.

Backsteingebäude an der Ruhr

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Im alten Backsteingebäude am Möller-Kraftwerk hat die Netz-Service Ruhr nun ihren Sitz. Die Tochtergesellschaft hat sich im oberen Teil des Gebäudes niedergelassen. Über die zahlreichen Computerbildschirme kommen im Sekundentakt neue Daten und Werte an. Die insgesamt sechs Mitarbeiter arbeiten im Schichtdienst. Zur Mittags- und Nachtschicht ist immer ein Mitarbeiter vor Ort. Morgens sind die Kollegen jedoch zu zweit oder zu dritt.

Bereits vor vielen Jahren gab es eine Leitwarte der Stadtwerke Fröndenberg im unteren Teil des Backsteinhauses. Nun wurden Techniken und Räumlichkeiten erneuert. Heutzutage ist fast alles automatisch gesteuert. „Früher wurde das ja meist noch händisch gemacht“, sagt Volker Kretschmer.

Abbildung vom Mittelspannungsnetz

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Die gemeinsame Leitwarte überwacht auch die Mittelspannungsnetze der beiden Gesellschafter. Jeder einzelne Kabelabgang wird überwacht. „Die Mitarbeiter sehen wie viel Strom da fließt und wie hoch die Belastung ist“, erklärt Matthias Lürbke. Zukünftig solle es zur Gefahrenminderung auch möglich sein, alle Hochspannungsschalter von der Warte aus zentral schalten zu können.

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„Der Aufwand für die Abbildung des Mittelspannungsnetzes ist sehr hoch“, sagt Geschäftsführer Kretschmer. Und auch die Kosten für eine 24-stündig-besetzte Leitwarte seien enorm. Daher betreiben die Stadtwerke Menden und Fröndenberg die Gesellschaft auch gemeinsam. So teile man sich die Kosten.

Auch die Stromstationen werden modernisiert

Im ersten Quartal dieses Jahres soll mit den Modernisierungen der verschiedenen Stromstationen begonnen werden, damit diese dann fernschaltbar sind. „Teilweise sind diese schon modernisiert, aber ein paar Stationen fehlen noch“, erklärt Kretschmer weiter. Vor allem sei das sehr hilfreich, wenn es um Stromausfälle geht. Der jeweilige Mitarbeiter erhält direkt alle genauen Informationen zum Stromausfall und kann die dann an die Rufbereitschaften übermitteln.

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Sollte es mal zu einem massiven Stromausfall kommen, ist der Standort der gemeinsamen Leitwarte sehr von Bedeutung. „Die Warte kann auch bei komplettem Stromausfall betrieben werden“, sagt Volker Kretschmer. Der Strom werde dann durch die eine der Turbinen im Kraftwerk erzeugt.

Daten von Hochbehältern

Die neue Leitwarte ist seit Januar 2018 in Betrieb: Sie dient als Überwachungsstation für 112 Anlagen in Menden, Fröndenberg und Wickede.
Die neue Leitwarte ist seit Januar 2018 in Betrieb: Sie dient als Überwachungsstation für 112 Anlagen in Menden, Fröndenberg und Wickede. © WP | Sophie Beckmann

Über die verschiedenen Computerbildschirme erhalten die Mitarbeiter nicht nur Daten des Stromnetzes. Auch die Werte und Meldungen aller Hochbehälter in Menden, Fröndenberg und Wickede kommen sekündlich rein. So können die Kollegen in der Warte ständig kontrollieren, wie viel Wasser noch vorhanden ist, wie viel abgegangen ist und ob alles im Normalbereich liegt. „Die Mitarbeiter können bei Störungen auch von hier eingreifen“, sagt Lürbke. Das sei wichtig, damit es nicht zu Versorgungsunterbrechungen kommt.

Ebenfalls kann der jeweilige Mitarbeiter von seinem Computer aus steuern, ob sich ein Hochbehälter füllt oder entleert. Zur Überprüfung von Wasserstand und Co. gibt es für jeden Hochbehälter eine sogenannte Ideal- und Ist-Linie. Diese dient zur Kontrolle vom Wasserstand im Behälter, die Mitarbeiter kontrollieren den realen Wert und den Idealwert. Bei extremen Abweichungen oder massiven Störungen in anderen Bereichen erklingt ein Gong, eine Art Alarm-Ton. Dann wird schnellstmöglich gehandelt.

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