Menden. Seit Wochen tauchen sie überall im Stadtgebiet auf: die Sauerlandstones. Doch was steckt hinter den bunt bemalten Steinchen?

Seit Wochen erobern die Sauerlandstones die Sozialen Netzwerke. Sie tauchen an verschiedenen Orten immer wieder im Stadtgebiet auf. Dabei geht es bei den kleinen, handbemalten Steinchen nicht nur um Hingucker, sondern vor allem darum, den Findern eine kleine Freude zu bereiten.

Gruppe wächst zusehends

Die Formen und Farben der Steine kennen keine Grenzen: rund, dick, schmal, klobig oder doch aalglatt. Die Mendenerin Ursula Preuß ist Teil der sehr schnell wachsenden Gruppe rund um die Hönnestadt. „Es sind auch schon Steine von mir aufgetaucht“, sagt Preuß voller Freude.

Vom Hochsauerland bis ins Siegerland verbreitet

„Wir malen, weil wir Spaß daran haben und wir wissen, dass nur der kleinste Teil der Steine zeitnah in der richtigen Gruppe gepostet wird. Wir wollen Freude verbreiten und anderen Menschen ein Lächeln auf ihr Gesicht zaubern“, heißt es im Regelwerk der Sauerlandstones.

Jeder Stein sollte zudem einen Hinweis auf die Aktion und die Facebook-Seite erhalten.

Laut eigener Beschreibung gibt es für Teilnehmer der Sauerlandstones nur drei Regeln: Die Steine nicht bekleben, nicht auf Autos legen und nicht in Lebensmittel- und Kühlregale legen.

Das Verbreitungsgebiet der Sauerlandstones zieht sich quer durch Südwestfalen. Von Brilon bis nach Freudenberg (Siegerland) – und eben auch in Menden und Umgebung.

Das System ist einfach. Die Sauerlandstones werden mit bunten Motiven oder passenden Sprüchen bemalt und dann verteilt. Die Finder posten die Steinchen dann im Internet. Anschließend verteilen sie die Steine wieder oder behalten sie einfach. Preuß kannte das schon aus anderen Gruppen. Bei Freunden habe sie einst Küstensteine gefunden, die nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren.

Internettrend nicht überall gewollt

Der Trend der bemalten Steine kommt aus den USA. Hobbykünstler malen die Motive – ein Einhorn, eine Spinne oder etwas Abstraktes – mit Acrylfarbe, damit das Ganze so umweltfreundlich wie möglich ist. Kleber oder Sticker auf den Steinen sollten allerdings vermieden werden. Die Ideen entstehen meist über die App „Pinterest“, auf der allerhand kreative Vorlagen zu finden sind. Mit Stiften in verschiedenen Farben, etwas Dot-Farbe und Wattestäbchen kann es dann schnell losgehen.

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„Es geht darum, anderen eine Freude zu machen mit lustigen Sprüchen oder Bildern“, sagt Ursula Preuß. Doch nur bei der Hönnestadt möchte sie es nicht belassen. Ihre „Urlaubssteine“ haben es schon bis nach Brandenburg geschafft. „Ich habe immer ein paar dabei“, schmunzelt sie. Allerdings sind die Steine nicht überall erwünscht. Zwischen Spargel, Äpfeln und Tomaten im Supermarkt sollten sie besser nicht abgelegt werden – wenngleich das schon vorgekommen sei, so Preuß. Was erwünscht ist – und was nicht – ist zudem in den Regeln der Facebookgruppe aufgelistet.

Die Steinchen immer im Blick

Knapp 6000 Mitglieder zählt die Sauerlandstones-Facebookgruppe inzwischen. Beinahe täglich tauchen Fotos der Findlinge auf der Seite auf – in allen Formen und Farben. Die Gruppe vernetzt die Teilnehmer, die immer posten, wo sie fündig geworden sind. Dabei kann der Fundort beliebig sein. Auf einem Brief- oder Stromkasten oder aber entlang der Hönne.

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Einen Tipp für Ungeduldige hat Ursula Preuß unterdessen noch: „Wenn man hier Steine finden will, muss man nur mal rund um den Hexenteich suchen“, sagt sie und lacht. Etwa 70 Steine hat Preuß selbst mittlerweile ausgewildert, wie sie sagt – Tendenz steigend. Dabei hat sie immer ein Auge auf ihre bunten Steinchen. „Ich schaue schon nach, ob sie gefunden worden sind und auch, wo es für sie hingeht.“

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