Fröndenberg. Der Fröndenberger, der im Oktober einen Mendener an der Ruhr niedergestochen haben soll, bleibt in Haft. Es soll zeitnah Anklage erhoben werden.

Der 30-jährige Fröndenberger, der im Oktober einen 25-jährigen Mendener im Himmelmannpark mit einem Messer niedergestochen haben soll, sitzt weiterhin wegen des dringenden Tatverdachts des versuchten Mordes in Untersuchungshaft. Das teilt Staatsanwalt Felix Giesenregen jetzt mit.

Bis Mitte Januar laufe noch eine Stellungnahmefrist für den Verteidiger des Beschuldigten, erklärt Giesenregen. „Im Anschluss ist beabsichtigt, zeitnah Anklage zu erheben“, führt der Staatsanwalt aus. Für den Beginn des Prozesses gelte die Sechsmontagsfrist: Das Gericht – voraussichtlich das Landgericht Dortmund – muss spätestens im April, sechs Monate nach der Tat, über den Fall verhandeln.

Die Tat

Die Tat ereignete sich am Abend des 18. Oktober am Ufer der Ruhr in Fröndenberg. Die Umstände waren zunächst unklar, zumal das Opfer im künstlichen Koma lag und erst eine gute Woche nach der Messerattacke vernommen werden konnte.

Der mutmaßliche Täter

Der 30-jährige Fröndenberger hatte nach der Tat angegeben, auf dem Weg nach Hause von dem Mendener attackiert worden zu sein. Die beiden hätten sich schon vorher gekannt – der Fröndenberger will den Mendener jedoch in dem Moment nicht erkannt haben.

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In Folge des Gerangels soll es zu den folgenschweren Stichen gekommen sein. Die Tatwaffe, ein herkömmliches Küchenmesser wollte er nur zufällig dabei gehabt haben – er habe es in einem Döner-Imbiss schleifen lassen wollen. Weil der Fröndenberger laut Staatsanwaltschaft eine Notwehrlage geltend machte, kam der Tatverdächtige wieder auf freien Fuß.

Das Opfer

Eine Woche nach der Messerattacke konnte der 25-jährige Mendener schließlich vernommen werden. Er stellte den Ablauf komplett anders dar. Demnach habe der mutmaßliche Täter den Mendener gezielt an die Ruhr gelockt und zugestochen. Beide hätten sich zuvor öfter an der Ruhr gemeinsam Shisha geraucht.

SPD-Antrag: Mehr Licht

Nach zwei Überfällen im Himmelmannpark hat die SPD-Fraktion im Dezember in einem Antrag eine bessere Beleuchtung für die Erhöhung der Sicherheit gefordert.

Im Oktober ereignete sich die Messerattacke auf den 25-jährigen Mendener. Anfang Dezember wurde in den frühen Abendstunden eine 76-jährige Fröndenbergerin Opfer eines Handtaschenraubes. Sie war mit zwei Bekannten auf dem Fußweg im Himmelmannpark unterwegs, als ihr ein Mann die Tasche entriss.

An jenem Oktober-Abend hätten sich beide zu einem Treffen an der Ruhr verabredet. Laut Aussage des Opfers soll der Fröndenberger den 25-Jährigen aufgefordert haben, sich umzudrehen und den Mond anzuschauen, ehe er zustach.

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Die Hintergründe der Tat sind unklar – die Rede war anfangs von Beleidigungen und Verunglimpfungen vor der Messerattacke.

Haftbefehl

Ende Oktober beantragte die Staatsanwaltschaft Dortmund Haftbefehl gegen den 30-jährigen Fröndenberger wegen des dringenden Tatverdachts des versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Seitdem sitzt der Mann in Untersuchungshaft.