Fröndenberg. Nachdem ein 25-jähriger Mendener in Fröndenberg niedergestochen wurde, ist der Verdächtige wieder frei. Er soll das Opfer gut gekannt haben.

Nach einem versuchten Tötungsdelikt an der Ruhr in Fröndenberg bleiben die genauen Umstände unklar. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln, nachdem ein 30-jähriger Fröndenberger einen 25-jähriger Mendener im Himmelmannpark an der Ruhr niedergestochen haben soll. Eine Mordkommission wurde gegründet. Der tatverdächtige Fröndenberger ist mittlerweile wieder auf freiem Fuß.

„Es ist noch völlig unklar, wer hier Täter oder Opfer ist“, sagt Staatsanwalt Felix Giesenregen am Sonntagabend auf WP-Nachfrage. Zwischen den jungen Männern soll sich am späten Freitagabend ein Streit hochgeschaukelt haben. Der mutmaßliche Täter gibt an, selbst auf dem Nachhauseweg durch den Himmelmannpark verfolgt worden zu sein. Die Staatsanwaltschaft geht nach den bisherigen Ermittlungen davon aus, dass sich die beiden Beteiligten kannten oder sogar Freunde waren und bei dem Streit „persönliche Differenzen“ ausgetragen haben.

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Der Mendener wurde schwerverletzt in ein Krankenhaus gebracht. Er wurde notoperiert, soll aber mittlerweile nicht mehr in Lebensgefahr schweben. Er soll voraussichtlich am Montag zu der Tat vernommen werden, wenn er bis dahin dazu in der Lage ist. „Wir erhoffen uns dann etwas mehr Klarheit“, sagt Staatsanwalt Giesenregen.

Verdächtiger will nichts gesehen haben

Der Bereich des Tatortes im Himmelmannpark.
Der Bereich des Tatortes im Himmelmannpark. © WP | Sascha Kertzscher

Laut Staatsanwaltschaft hat der Tatverdächtige in seinen Vernehmungen angegeben, sich nur gewehrt zu haben. Er wolle gar nicht erkannt haben, wen er vor sich stehen hat, weil er seine Brille verloren haben soll. „Wir haben tatsächlich eine Brille gefunden“, sagt Staatsanwalt Felix Giesenregen. Der Fröndenberger befindet sich, nachdem er vorläufig festgenommen wurde, wieder auf freiem Fuß. Ein dringender Tatverdacht, der Voraussetzung für eine Untersuchungshaft ist, sei nicht begründet, erklärt Giesenregen.

Die Tat hatte kaum jemand mitbekommen. Es war stockfinster als am späten Freitagabend Polizei und Rettungsdienst in den Park hinter dem Kettenschmiedemuseum an der Ruhr eilten. Gäste des benachbarten Neuen Hotels am Park hatten erst von dem Vorfall erfahren als Kripo-Beamte den Bereich mit Taschenlampen nach Spuren zum genauen Tathergang absuchten. Was geschehen war, erfuhren die Hotelgäste nicht. „Es war alles mit Blaulicht voll“, heißt es auf WP-Nachfrage aus dem Hotel.

Staatsanwaltschaft: Mutmaßlich kein Zusammenhang mit Drogenszene

Der benachbarte Himmelmannpark ist vor allem im Sommer Treffpunkt für viele Jugendliche. Hotelangestellte berichten aber auch von unangenehmen Begleiterscheinungen und Pöbeleien im Park. Es seien sogar schon Verletzte ins Hotelfoyer gekommen und hätten um Hilfe gebeten. „Es gibt immer Blessuren.“ Vor allem der über den Park erreichbare Bereich unter der Ruhrbrücke gilt als Treffpunkt der Drogenszene. Allerdings: Es gebe aktuell keine Hinweise irgendeiner Art, dass die Tat im Zusammenhang mit Drogen stehe, betont die Staatsanwaltschaft.

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