Menden. Bei der Weihnachtsmatinee im Mendener Scaramouche konnte sich das Publikum wieder herrlich amüsieren. Zum Beispiel über eine pinkfarbene Melodika.
Alle Jahre wieder gibt es am ersten Weihnachtsfeiertag zwischen Frühstück und Gänsebraten im Scaramouche unter dem Hallenbad die Weihnachtsmatinee. Wer will, kann hier auftreten und der Fantasie freien Lauf lassen.
Texte, Musik, Gedichte - ob ernst oder komisch - kommen hier nicht immer nur weihnachtlich daher. Doch in diesem Jahr war es anders: Lydia Lückermann trötete auf ihrer pinkfarbenen, an ein Beatmungsgerät erinnernden Melodika Weihnachtliches. „Das ist das erste Mal, dass ein Weihnachtslied auf einer Weihnachtsmatinee zu Gehör kommt“, wusste sich Wolfgang Weist zu erinnern.
Komische und skurrile Weihnachtsgeschenke
Bei einem Weihnachtslied sollte es nicht bleiben. In diesem Jahr hatten Ricarda und Clarissa Huckschlag, Lydia Lückermann, Wolfgang Weist, Martin Smith und Horst Keller ihre unterhaltsamen, manchmal komischen und skurrilen Weihnachtsgeschenke für das Publikum mitgebracht, was sich weihnachtlich amüsierte.
Auch interessant
Der Dauerbrenner „Max und Moritz“ machte wieder Freude, wenngleich das böse Ende der beiden Buben in der Schrotmühle des Müllers nicht mehr ganz zeitgemäß ist.
Benannt nach komischer Figur
Bereits 1982 wurde die Katastrophen Kultur e.V. gegründet. Schnell fand der Verein im darauf folgenden Jahr unter dem Hallenbad eigene Räume. Benannt wurde das Theater nach Scaramouche, einer komischen Figur des italienischen Volkstheaters.
In diesem Jahr musste die traditionelle Weihnachtsinszenierung ausfallen. Weiter geht es am 26. Januar um 15 Uhr mit Lydias Tischtheater. Sie präsentiert zwei Wintergeschichten für die ganze Familie.
Bereits am 17. Januar tritt KK-Mitglied Wolfgang Weist mit seinem Programm „Lügenlandlieder“ in der „Galerie“ an der Hauptstraße 17 auf.
Aber ernst hat der alte Wilhelm das sicher schon damals nicht gemeint. Wowo, Wolfgang Weist, las seine Geschichten „mit ohne Brille“, und hatte Luther gleich „dem Volk auf das Maul geschaut.“ Seine „Alltagsgespräche aus der Innenstadt“ handelten humorvoll von der Vorsorge und vom sauberen Schlüpfer für den Notfall. „Gebrechtlich“ erklang ein Klagelied begleitet von seiner Konzertina. Kurt Weill hatte wohl Pate gestanden.
Auch interessant
Martin Smith ließ ein Weihnachtslied auf Englisch erklingen. Auch darin zeigten die Briten, dass sie immer etwas anders sind. Das Lied erzählte jedenfalls von zwölf - mit dem Dezimalsystem tun sie sich immer noch schwer – Weihnachtstagen.
Loriots „Früher war mehr Lametta“
Wowos Weihnachtslied erklang nicht. Es sei zu böse. Stattdessen spendierte er noch einen Ausflug durch die Welt der Religionen. Horst Keller waren zu Weihnachten doch noch einige Gedankensplitter eingefallen. „Früher war mehr Lametta“, stellte er fest wie schon vor ihm Loriot, und er weissagte: „Nächste Woche ist schon nächstes Jahr.“
Auch interessant
Das Warten auf die Weihnachtsgans wurde gekonnt und unterhaltsam überbrückt. Und dann, zum Ende, wurde doch noch gemeinsam zur Melodie vom Smartphone „Jingle Bells“ gesungen.