Menden. 200 Ehrenamtliche im SKFM sind Tag für Tag für bedürftige Mendener da. Jetzt soll es als Anerkennung einheitliche Jacken für alle geben.

Wenn von „sozialer Kälte“ die Rede ist, dann ist der SKFM, der Katholischer Verein für soziale Dienste in Menden, ganz sicher nicht gemeint. Und doch haben es die Helferinnen und Helfer im großen Sozialmarkt an der Fröndenberger Straße bei ihrer Arbeit im Winter mit Untertemperaturen um die 17 Grad zu tun: „Das Gebäude ist groß und lässt sich im Winter schlecht heizen“, erklärt Geschäftsführerin Marita Hill. Man sieht’s an der Kasse, wo Adelheid Nolte heute ehrenamtlich Dienst tut: Sie ist mollig warm eingepackt.

Marita Hill: „Ohne unsere Ehrenamtlichen wären wir gar nichts“

„Ohne unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer wären wir gar nichts“, sagt Hill. Umso mehr bedaure sie, dass sich die hohen Räume des ehemaligen Möbelhauses nur schlecht beheizen lassen. „So sind wir auf die Idee gekommen, als Anerkennung für alle Helfer rote Fleecejacken anzuschaffen“, berichtet Hill. Als dann das Angebot des Spendenfeuerwerks auf der „Menden-Crowd“-Seite der Stadtwerke kam, war für den Verein auch die finanzielle Lösung da.

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Von Heinz-Jürgen Czerwinski

„Wichtig ist mir zu sagen, dass sich unsere Helfer selbstverständlich auch selbst Jacken kaufen könnten“, sagt Hill. Aber die Verantwortlichen wollten auch ihre Anerkennung für die Arbeit der vielen Freiwilligen zeigen. „Zugleich erhöhen wir damit die Erkennbarkeit unseres Personals für die Kunden. Und wir hoffen, dass die einheitliche Kleidung mit unserem Logo darauf den Teamspirit zeigt – wie im Sport das Trikot für die Mannschaft“, sagt Marita Hill. Dabei dürfe man auch nicht vergessen, dass der Aufenthalt im kühlen Sozialmarkt mitunter über den ganzen Tag dauern kann, etwa mittwochs.

Helferinnen und Helfer manchmal ganztägig im Geschäft

Dicke Jacke, Pullover und Halstuch: So sitzt die Rentnerin Adelheid Nolte zurzeit an jedem Öffnungstag als Kassiererin unterm Holzschild, auf dem steht: „Dieser Betrieb bringt keinen Gewinn, aber macht Spaß.“ Dass die Freude am Helfen manchmal getrübt wird, berichtet sie indes auch: „Wenn wir dienstagmorgens auspacken, wird jedem warm von der Arbeit“, lacht sie. Aber beim Sitzen an der Kasse, da werde einem sehr schnell ziemlich kalt.

Der SKFM: Helfer und Hilfe für Menschen in Not

Der SKFM ist ein eingetragener Verein und leistet als eigenverantwortlicher Fachverband im Dienst von Kirche und Gesellschaft, gemeinnützige sozialcaritative Arbeit.

Katholische Christen haben den Verein gegründet und tragen die Verantwortung in Mitgliederversammlung, Vorstand und Geschäftsführung. Seit seiner Gründung stellt sich der Verein den gesellschaftlichen und sozialen Herausforderungen in der Stadt Menden und darüber hinaus.

Etwa 125 berufliche und rund 250 ehrenamtliche und freiwillige Mitarbeiter/innen sind im Verein und seinen Projekten tätig. Die Hilfe gilt laut SKFM „allen Menschen, gleich welcher Religion, Nationalität, Weltanschauung oder Geschlecht“.

Der Leitsatz lautet: „Wir wollen, dass Menschen in Not Helfer und Hilfe finden.“

Im Sozialmarkt des SKFM arbeiten viele Mendenerinnen und Mendener ohne Entgelt mit. Weil sich ihr Verein den Grundbedürfnissen des Menschen verpflichtet hat: einer warmen Mahlzeit, Nahrung, Kleidung, Möbel und Hausrat. All das gibt es an der Fröndenberger Straße 38 unter einem Dach. Die Ehrenamtlichen sind auch heute überall zu finden: Oben in der Suppenküche bedienen Gabi Hesse und Gabi Mönig von der Caritaskonferenz Schwitten. Es ist voll hier über Mittag. „Weil heute das Wetter so schlecht ist“, wissen die Helferinnen. Auch die Kundschaft, die hier ihr warmes Essen erhält, beklage sich schon mal über die Kälte.

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Für Marita Hill war der Umzug 2015 vom Hofeskamp hierher trotz allem ein Quantensprung. Alles unter ein Dach zu bekommen, sei für den Verein ein unschätzbarer Fortschritt gewesen. Und der Vermieter habe dem SKFM immerhin zugesagt, die Heizung zu verbessern, was auch die hohen Energiekosten senken soll.

Über den Jahreswechsel bleibt der Sozialmarkt in diesem Jahr geschlossen

Mit dem heutigen Tag bleibt der Sozialmarkt über den Jahreswechsel geschlossen. Erst Anfang Januar wird wieder aufgemacht, was laut Marita Hill daran liegt, dass man sonst nur Montag und Freitag öffnen müsste – ohne Warennachschub. „Außerdem können wir den Ehrenamtlichen damit auch mal eine längere Pause gönnen. Wie gesagt: Ohne sie wären wir nichts.“