Menden. Zweimal schlugen Diebe auf der Waldemei-Baustelle in Menden zu. Nun beobachten Kameras den Bereich – verbunden mit einer 24-Stunden-Leitstelle.

Nach den dreisten Diebstählen in der Waldemei hat das Bauunternehmen Verfuß reagiert. Nun behalten Kameras die Großbaustelle im Blick. Wie sieht es mit dem Datenschutz aus? Und wann wird Alarm ausgelöst? Wir haben nachgefragt.

Mitte November suchten Diebe innerhalb von drei Tagen gleich zweimal das Baufeld in der Waldemei, auf dem derzeit ein neuer Hochbehälter entsteht, auf. Beim ersten Mal entwendeten sie hochwertige Maschinen, beim zweiten Mal tonnenschwere Schalungstafeln. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter mit schwerem Gerät und schweren Fahrzeugen in den Wald gefahren sind. Denn allein jede der 20 gestohlenen Schalungstafeln ist 1,20 mal 2,50 Meter groß.

Bauwatch an der Baustelle in der Waldemei.
Bauwatch an der Baustelle in der Waldemei. © WP | Corinna Schutzeichel

Seit kurzem nun weist ein Schild auf das Unternehmen Bauwatch hin. Mit mobilen Überwachungstürmen behält die Ratinger Firma die Baustelle im Blick. Beauftragt wurde Bauwatch durch das Bauunternehmen Verfuß. „Klar kostet uns das viel Geld, aber es lohnt sich allemal“, sagt Bauleiter Andreas Jakob auf Nachfrage der Westfalenpost.

Mobile Überwachungstürme

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Er sei selbst überrascht gewesen angesichts der Dreistigkeit der Diebe, die Baustelle gleich zweimal innerhalb von drei Tagen aufzusuchen. „Und da die Baustelle in der Waldemei ja auf alle Fälle noch bis in den Herbst nächsten Jahres bleibt, haben wir uns für die Kameraüberwachung entschieden.“ Denn selbst wenn aufmerksame Spaziergänger einen mutmaßlichen Dieb auf frischer Tat erwischen würden, wolle er niemandem raten, diesen selbst anzusprechen: „Da ist eine erhebliche kriminelle Energie im Spiel“, vermutet Andreas Jakob. „Das waren hundertprozentig Profis.“ Unbeteiligte sollten im Zweifel von zu Hause die Polizei verständigen, „alles andere wäre zu gefährlich“.

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Ohnehin behält nun Bauwatch die Baustelle an den Wochenenden und nach Feierabend im Blick. Über einen Bewegungsmelder werde das Bauwatch-System informiert, wenn sich jemand innerhalb des umzäunten Bereichs aufhalte.

Polizei: Bislang keine konkreten Hinweise auf die Täter

Das Ratinger Unternehmen Bauwatch gibt an, dass es über eine hauseigene Leitstelle verfügt, die an sieben Tagen in der Woche 24 Stunden erreichbar ist. Jahr für Jahr würden durch die Bauwatch-Überwachung mehrere hundert Einbrecher dingfest gemacht.

Wenn es bewegte Bilder in guter Qualität gebe, erleichtere dies „die Tätersuche natürlich ungemein“, sagt Polizeisprecher Christof Hüls. Wichtig sei, dass entsprechende Kameras nicht den öffentlichen Raum aufnehmen, um Bild- und Persönlichkeitsrechte nicht zu verletzen. Bei den Diebstählen an der Waldemei-Großbaustelle gebe es derzeit noch keine konkreten Hinweise auf die Täter.

Wenn Bauleiter Andreas Jakob selbst beispielsweise am Wochenende die Baustelle betreten möchte, muss er sich über einen Anruf bei Bauwatch legitimieren. Ansonsten würde ihn das System als „unbefugt“ erkennen.

Betritt ein Fremder das Gelände, wird er „von der Anlage angesprochen und darauf hingewiesen, dass er sich unbefugt auf dem Gelände aufhält“, erläutert Andreas Jakob. „Dann wird Alarm ausgelöst und die Polizei informiert.“

Datenschutz von Spaziergängern

Und wie verhält es sich mit dem Datenschutz von Spaziergängern? „Kein Spaziergänger, der im Wald unterwegs ist, wird gefilmt“, versichert Andreas Jakob. „Der Bereich der Wege ist geschwärzt.“ Allein das eingezäunte Baufeld werde von der Kamera erfasst. Und auch die Bauarbeiter würden nicht bei ihrer Arbeit gefilmt, da das System erst nach Feierabend aktiviert werde.