Oesbern. Vögel, Hunde und Kaninchen – alle finden bei der 65-jährige Barbara Kemper ein Zuhause. Doch jetzt sind einige der Vögel schwer krank.
Im ländlichen Oesbern, direkt an einer abgeholzten Waldfläche steht ein ehemaliges Jagdhaus. Hier wohnt Tierschützerin Barbara Kemper mit ihrem Ehemann. Kaninchen, Vögel und Hunde – im Garten der 65-Jährigen gibt es viele tierische Mitbewohner. Sie päppelt die Tiere auf und gibt ihnen ein sicheres Zuhause. Doch gerade die Vögel bereiten Barbara Kemper nun Sorgen. Ihre Ängste teilt die 65-Jährige im Internet mit anderen Tierfreunden. Auf Facebook hat sie ein Video von den erkrankten Vögeln gepostet.
Seit mehreren Wochen beobachtet Barbara Kemper: „Die Wildvögel in meinem Garten sind erkrankt.“ Sie vermutet, dass es eine ansteckende Kropfentzündung ist, verursacht durch Trichomonaden. Das sind einzellige Parasiten, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind. Der Kropf ist eine sackartige Erweiterung der Speiseröhre bei Vögeln. Bei einer Entzündung schwillt dieser an.
Kemper hat sich bereits mit der Wildvogelhilfe Sauerland in Verbindung gesetzt. „Es ist schrecklich. Die Vögel sind total aufgeplustert und können nicht mehr richtig schlucken“, sagt sie. Den Tieren droht ein schlimmes Schicksal: Laut Kemper könnten die Vögel verhungern. „Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Ich würde den armen Tieren so gerne helfen.“ Auch die Wildvogelhilfe sei ratlos. Man könne sich dort nicht erklären, warum die Krankheit nun im Winter auftrete. Normalerweise befallen die Erreger Tiere eher bei warmen Temperaturen. Die Hoffnung Barbara Kempers ruht nun auf frostigen Temperaturen, damit der Keim nicht weiter ausbreite.
2017: Die Meisenseuche in Menden
Die Tiere infizieren sich mit einem Bakterium. Zunächst blähen die Tiere auf. Das führt dazu, dass sie sehr träge werden und sich sogar mit der Hand fangen lassen.
Dann erleiden die Tiere meist einen schmerzhaften Tod.
In Kempers Garten starben 2017 mindestens 15 Blau- und Tannmeisen an der Seuche.
Desinfizieren und Acht geben
Aber Kemper will nicht nur hoffen, sondern trifft selber Vorkehrungen. Sie desinfiziert jeden Tag alle 15 Futterstellen in ihrem Garten – sicher ist sicher. Noch dazu hat sie Näpfe aufgestellt, in die sie das Futter füllt. Das soll für mehr Hygiene sorgen. „Zwar kann ich die Tiere so nicht heilen, aber vielleicht vorbeugen, dass sich nicht noch mehr anstecken.“
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30 Jahre hat Barbara Kemper ehrenamtlich beim Iserlohner Tierschutz gearbeitet. Davon war sie 20 Jahre im Vorstand und zwölf Jahre lang Vorsitzende. „Tiere sind mein Leben“, sagt Kemper. Schon als kleines Kind stand die heute 65-Jährige regelmäßig mit Tieren in Kontakt. „Mein Vater war Jäger, ich denke daher kommt auch meine Leidenschaft für die Tiere – allerdings bin ich eine Tierschützerin und keine Jägerin“, sagt sie.
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Ein Hotel für Kaninchen
Ein grüner Teppich, zahlreiche Katzenklos, Unterschlüpfe und Rotlichtlampen – genau so sieht es in dem Kaninchenstall von Barbara Kemper aus. Er gleicht einem kleinem Hotel. Die Gartenhütte hat sie in ein Zuhause für ihre aktuell fünf Kaninchen umgebaut. Jeden Tag säubert sie es. „Die Köttel sauge ich immer auf, deshalb stehen hier auch zwei Staubsauger“, sagt die 65-Jährige und zeigt auf die beiden Sauger in der Ecke.
Trotz der Tatsache, dass Kaninchen Fluchttiere sind, sind die Vierbeiner sehr zutraulich. Sobald Kemper den Stall betritt, hoppeln die Fünf um sie herum. Eine Häsin ist ihr ganz besonders ans Herz gewachsen. „Die Kurze heißt Wutzi und wog 60 Gramm, als sie zu mir kam.“ Mittlerweile bringt Wutzi 1500 Gramm auf die Waage – nach rund eineinhalb Jahren. Kemper hat sie mit Milchfläschchen aufgepäppelt. Doch Wutzi ist nicht das einzige Kaninchen, dem Barbara Kemper hilft. Auch ihre anderen vier Hasen leiden unter verschiedenen Erkrankungen, wie zum Beispiel chronischem Schnupfen. Die Tierschützerin kümmert sich liebevoll um all’ ihre tierischen Bewohner. Die Pflege nimmt viel Zeit in Anspruch, aber sie kümmert sich leidenschaftlich gerne.
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