Menden. Tablet-Klassen sollen in absehbarer Zeit auch in Menden Realität werden. Darin sind sich Schulpolitiker einig. Jetzt geht es um das Wie.

Die Schullandschaft der Hönnestadt soll deutlich digitaler werden. Vor allem Tablet-Klassen sind daher im Gespräch. Die Stadtverwaltung soll nun prüfen, ob eine flächendeckende Einführung von Tablets möglich ist.

Schnelles Netz ausbauen

Der Antrag der Christdemokraten sieht in mehreren Schritten einen zunehmend digitalisierten Schulalltag vor. So sollen bis 2021 sämtliche 5. bis 7. Klassen ausgestattet werden; bis 2025 sollen dann alle anderen Jahrgänge der weiterführenden Schulen versorgt sein. „Das ist zu begrüßen und längst überfällig“, erklärte FDP-Fraktionschef Stefan Weige dazu im Schulausschuss. Allerdings sehe er noch Nachbesserungsbedarf bei den Rahmenbedingungen – sprich bei der Anbindung der Schulen mit Glasfaserkabeln. „Wir müssen den digitalen Lehrbetrieb in den Schulen voranbringen“, so Weige.

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Ausschussvorsitzender Peter Maywald (CDU) will den Antrag ausdrücklich als Initialzündung verstanden wissen. Um auf dem aktuellsten Stand der Technik zu sein, sollten die Geräte alle fünf Jahre ausgetauscht werden. Einzig bei der preislichen Gestaltung sahen mehrere Bedenken. Vorstellbar sind demnach drei Modelle: ein Kauf durch die Eltern, die Beschaffung durch die Schule mit anschließender Leihe, oder eine Mischung aus beidem.

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Im Raum steht zunächst ein Betrag von etwa 100 Euro im Jahr. Martina Reers (Grüne) sieht den Betrag gerade bei Familien mit mehreren Kindern auf weiterführenden Schulen kritisch: „Was ist, wenn noch eine Skifreizeit dazu kommt?“ Zudem wollen es die Grünen nach Möglichkeit nicht nur bei den weiterführenden Schulen belassen. In einem dritten Schritt seien Tablet-Klassen auch an den Grundschulen denkbar. „Ich glaube, dass die Lehrer viel weiter sind und nur darauf warten, dass wir so etwas hier beschließen“, betonte Dirk Huhn (Grüne).

Tablets sind überfällig

Heinrich-Josef Schirp (SPD) machte auf gleich mehrere aus seiner Sicht wichtige Punkte aufmerksam. So sollten die Tablets in Modulform, etwa mit Tastaturen und Co., erweiterbar sein; die Schulen müssten über ein sogenanntes Active-Board sowie einen geeigneten Internetanschluss verfügen. Es sei ungewöhnlich, dass „das Schulministerium keine Kriterien dazu vorgibt“. Tablet sei schließlich nicht gleich Tablet.

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Zudem würden sich noch immer viele Lehrer gegen neue Technik „wehren“, so Schirp. Doch das ging einigen Mitgliedern zu sehr ins Detail. „Die Tablet-Klassen müssen kommen“, erklärte Noah Schweins (CDU). Doch die Details müssten nun durch die Verwaltung geklärt werden.

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