Fröndenberg/Dortmund. Personalmangel und Pannen mit den neuen Pesa-Link-Zügen treffen jetzt auch BVB-Fans. Die Sonderzüge zu den Heimspielen fallen fast alle aus.
Personalmangel bei der Deutschen Bahn und die technischen Probleme bei den neuen Pesa-Link-Zügen treffen jetzt auch BVB-Fans. Sonderzüge zu den Heimspielen im Signal-Iduna-Park fallen ab sofort weitestgehend aus. Betroffen sind mehrere Linien. Die Ausweichlösung wird voraussichtlich keinen ausreichenden Ersatz bieten.
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„In erster Linie sind es Personalprobleme“, sagt Ulrich Beele vom Nahverkehrsverband Westfalen-Lippe (NWL). „Aber es liegt auch an den technischen Problemen mit den Pesa-Link-Zügen.“ Die Bahnen des polnischen Herstellers Pesa sorgen seit der Indienststellung im Herbst 2018 fortwährend für Ärger. Vor allem auf der Linie RE 57 und auf der Hönnetalbahn fallen regelmäßig Fahrten aus. Ein Teil der Züge wurde in die Werkstätten zurückbeordert. Der NWL kündigt an, dass die DB Regio als Auftragnehmer des NWL ab sofort keine Sonderzüge mehr zu den Heimspielen des BVB einsetzen wird.
Folgende Verbindungen sind betroffen:
- RB 51 Coesfeld – Lünen - Dortmund
- RB 52 Lüdenscheid – Hagen – Dortmund
- RB 53 Iserlohn – Schwerte – Dortmund
- RE 57 Brilon/Winterberg – Arnsberg – Fröndenberg – Dortmund
Auf diesen Verbindungen sollen allenfalls noch noch vereinzelt Sonderzüge eingesetzt werden. Die Regelung soll für alle BVB-Heimspiele in diesem Jahr gelten, also auch für Champions League und DFB-Pokal. Für jeden Spieltag werde geprüft, ob einzelne Leistungen nicht doch zusätzlich eingesetzt werden können. „Wie es in 2020 weitergeht, ist derzeit noch offen“, erklärt Beele.
Übervoller Linienverkehr absehbar
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Der NWL verweist auf die regulär verkehrenden Linien. „Da kann es eng werden“, sagt Beele. Dem NWL sei klar, dass es mit großer Sicherheit zu übervollen Bahnen kommen wird. „Das ist zu befürchten, weil es um ein Massengeschäft geht. Wir wollen aber unbedingt die Fußballfans dafür sensibilisieren, dass es die Ausfälle gibt.“ Auch Fahrgäste, die nicht zu den Fußballspielen wollen, werden mit großer Sicherheit zu den Betroffenen gehören.
Die Regelzüge nach Fahrplan fahren laut NWL zwar, bieten aber nur das normale Platzangebot. So werde es keinen Sonderzug zum Stadion von und nach Hagen über Schwerte geben. Bei Abendspielen in der Woche fahren keine Sonderzüge nach Iserlohn, Bestwig und Lüdenscheid, heißt es.
Tipps: Aus Hagen mit dem RE 4 oder S-Bahn nach Dortmund
Tipps des NWL: Fans aus Hagen sollten mit dem RE 4 oder der S-Bahn zum Dortmunder Hauptbahnhof und von dort mit der Stadtbahn in Richtung Stadion fahren. Fans aus Schwerte sollten nach Hagen und anschließend nach Dortmund Hbf . fahren. „In jedem Falle sollte man sich vor Fahrtantritt informieren, ob die genannten Verbindungen (besonders für die Rückfahrten) für die einzelnen Spieltage tatsächlich stattfinden“, rät der NWL.
Dass es jetzt nach den Pendlern auch noch Fußballfans trifft, sei bedauerlich, betont der NWL. „Ich gehöre selbst dazu“, sagt Sprecher Beele. Eine Lösung für die Probleme ist unterdessen noch nicht in Sicht.
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