Menden. Mariola Ostrowski eröffnet ihr Geschäft „Terra Haven“ neu. Für ihre nachhaltige Kleidung nimmt sie auch lange Reisen auf sich.

Bunte Laubblätter bedecken die Straßen der Innenstadt. Und auch durch das eher kleine Schaufenster in der Querstraße sind herbstliche Farben zu sehen. Die Modepuppen tragen orangene Strick-Pullover, beige Hosen und einen weißen Schal. Mit dem Motto „Nachhaltige Kleidung“ hat Mariola Ostrowska ihr Mode-Geschäft „Terra Haven“ neu eröffnet.

Zwei Häuser neben dem ehemaligen Laden, in einer kleinen Seitengasse, befindet sich jetzt der Leinen-Shop. „Meine alte Boutique war einfach zu groß, auf Dauer war das wirtschaftlich nichts“, sagt die 59-Jährige. Nachdem sie ihr Geschäft im Januar geschlossen hatte, wollte sie eigentlich weg aus Menden. „Ich wollte in eine größere Stadt, in der mehr Kundschaft für nachhaltige Kleidung aus Leinen ist“, äußert sich Mariola Ostrowska.

Änderung des Konzepts

Doch sie habe keinen passenden, leerstehenden Laden gefunden. „Also entschied ich mich dazu, hier in Menden zu bleiben und etwas an meinem Konzept zu ändern.“ Mit der Änderung des Konzepts meint sie eine größere Auswahl an Angeboten. „Ich biete immer noch viel aus Leinen an, aber auch andere nachhaltige Kleidung.“ Damit meint Ostrowska Leggins aus Lederimitat, Denim Jeans, Mäntel und vieles mehr. „Ich glaube, dass immer mehr Menschen darauf achten, woher ihre Kleidung kommt und wie diese hergestellt wird“, sagt die gelernte Verkäuferin. Sie fahre zu jedem Händler selbst, auch wenn es tausende von Kilometern sind. „Ich möchte sehen, wie die Kleidung, die ich kaufe und anbiete, produziert wird.“

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Die 59-Jährige betreibt ihre kleine Boutique mit viel Hingabe und Leidenschaft. „Ich nähe meinen Leinen-Produkte immer noch selbst, allerdings beschränke ich mich da auf Teile wie Kissenbezüge und Tischdecken.“ Eigentlich wollte sie ihr Geschäft erst im November neu eröffnen. „Doch dann haben mich viele davon überzeugt jetzt schon aufzumachen – und ich muss sagen, das war eine super Idee“, erzählt sie. Ihre Stammkunden seien ihr treu geblieben, viele Menschen hätten sich sehr über die Neueröffnung gefreut und kamen vorbei. „Damit habe ich wirklich nicht gerechnet, ich habe so viele liebe Nachrichten bekommen“, sagt sie strahlend.

Offen für Kritik

Die passionierte Verkäuferin war zuvor bei verschiedenen Unternehmen angestellt. „Aufgrund meiner Arthrose, konnte ich irgendwann keinen Job mehr ausüben. Da kam mir die Idee, einen eigenen Laden zu eröffnen“, erklärt sie. „Seitdem ich selbstständig bin, kann ich selbst entscheiden, was ich wann mache. Wenn ich Schmerzen habe, kann ich eine Pause machen. Das war als Angestellte nicht möglich.“ Mariola Ostrowska ist froh, dass sie den Schritt gewagt hat. Auch wenn es mit dem ersten Geschäft nach zweieinhalb Jahren zu Ende ging. „Ich freue mich einfach, wenn Kunden in meinem Laden stöbern und ich sie beraten kann. Es ist wirklich ein tolles Gefühl, wenn Menschen begeistert von deiner Boutique sind.“ Doch genau wie über Komplimente freue sich die Inhaberin auch über Kritik. „So kann ich bestimmt etwas verbessern und viel lernen“, sagt sie.

Die 59-Jährige möchte anderen Boutiquen aber auf gar keinen Fall Konkurrenz machen, wie sie selbst sagt. „Ich denke, dass jedes kleine Geschäft hier in Menden einzigartig ist. Überall gibt es andere Sachen. Wir sind alle verschieden.“ Mariola Ostrowska lebt gerne in Menden und ist froh, dass sie sich dazu entschieden hat hier zu bleiben.

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