Menden. . Zu wenig Kunden: Mariola Ostrowska zieht die Reißleine und schließt ihr Leinen-Geschäft „Terra Haven“ in Menden in wenigen Wochen.

Am Neumarkt droht ein neuer Leerstand. Das Leinen-Geschäft „Terra Haven“ schließt in wenigen Wochen. Inhaberin Mariola Ostrowska ist die Entscheidung sehr schwer gefallen. Die 57-Jährige hat ihre kleine Boutique mit viel Herzblut betrieben.

Viele Stammkunden

Vor zwei Jahren hat Mariola Ostrowska „Terra Haven“ eröffnet. Im Laufe der Zeit hat sie viele Stammkunden gewonnen, doch die Laufkundschaft fehlt. „Es gibt Tage, da kommt kein einziger Kunde“, erzählt Mariola Ostrowska. „Dann gehe ich abends nach Hause und frage mich, wofür ich das Ganze überhaupt mache.“ Viele Kunden schauen sich die Schaufenster an, spähen ins Geschäft – betreten es aber nicht.

Vermieter entgegenkommend

Sie habe in den vergangenen zwei Jahren beim Einkauf der Ware stets auf große Qualität gesetzt, die natürlich ihren Preis habe. Ihr Vermieter, sagt Mariola Ostrowska dankbar, sei ihr bei der Miete sehr entgegengekommen. Sonst würde sie nicht mit einer schwarzen Null, sondern mit einem Minus ihr Geschäft schließen. „Ich bin sehr froh, dass ich keine Schulden gemacht habe“, sagt Mariola Ostrowska. Zwischenzeitlich habe sie überlegt, mit „Terra Haven“ an die Hauptstraße umzuziehen, um Laufkundschaft anzulocken, „aber da wäre die Miete für mich nicht bezahlbar gewesen“.

Räumungsverkauf läuft

Derzeit läuft der Räumungsverkauf, das genaue Datum der Geschäftsschließung steht noch nicht fest. Mariola Ostrowska peilt Ende Februar an. Ganz mag sie dem Leinen-Geschäft allerdings nicht den Rücken kehren. Zunächst will die 57-Jährige auf Kreativ-Märkten Leinen verkaufen, später vielleicht doch noch mal eine „Leinenstube“ eröffnen: „Dann aber nicht in der Stadt, sondern irgendwo weiter draußen. Meine Stammkunden kämen sicherlich auch dahin. Und ich müsste nicht jeden Tag öffnen.“ Denn in den vergangenen zwei Jahren hat Mariola Ostrowska bis auf wenige Ausnahmen jeden Tag – von Montag bis Samstag – im Geschäft gestanden. „Eine Mitarbeiterin hätte ich mir nicht leisten können.“

Mariola Ostrowska wünscht sich für die Zukunft, dass „die Mendener“ positiver über ihre Stadt denken und sprechen: „Ich ärgere mich, wenn es heißt, in Menden gebe es nur Bäcker und Handy-Läden. Das stimmt einfach nicht. Hier gibt es so viele tolle Geschäfte.“