Menden. . Umbau der Oeseteiche, der Hönne und des Battenfeld-Wehrs kostet knapp 1,8 Millionen Euro. Bezirksregierung lobt Stadt für Hochwasserschutz.

  • Bauarbeiten für drei Maßnahmen im Hochwasserschutz sollen in den kommenden Wochen beginnen
  • Oeseteiche sollen zum ökologisch wertvollen Naherholungsbereich werden
  • Maßnahmen kosten in der Summe 1,8 Millionen Euro

Die Bauarbeiten für drei Maßnahmen im Hochwasserschutz sollen in den kommenden Wochen beginnen. Das Hönnewehr im Bereich der Battenfeld-Kreuzung soll verschwinden. Die Oeseteiche sollen zum ökologisch wertvollen Naherholungsbereich werden. Im Bereich Walzweg soll die Hönne renaturiert werden, so, dass sich eine Aue bildet.

Die mit 330 000 Euro günstigste – aber gleichzeitig am meisten diskutierte – Maßnahme ist der Umbau der Oeseteiche an der Stadtgrenze zu Hemer. Einer der ehemaligen Klärteiche des Ruhrverbandes soll als Schutzraum für Vögel und Insekten dienen. Der andere soll ein Bereich zur „stillen Naherholung“ werden. Ein Rundweg und vielleicht sogar Aussichtsposten sollen das Gelände erschließen. Bau-Fachbereichsleiter Frank Wagenbach vergleicht den erhofften Nutzen mit dem Hexenteich. Es ist auch ein kleiner Parkplatz geplant. „Das ist die eierlegende Wollmilchsau“, sagt Rainer Lückermann aus dem Fachbereich Umwelt. Die Teiche sollen auch Hochwasserspitzen der Oese abfangen, sodass die Mendener Innenstadt nicht noch einmal wie beim Hönne-Hochwasser im Sommer 2007 absäuft.

„Der Bau der A 46 würde die Renaturierung nicht beeinträchtigen“, sagt Rainer Lückermann. Wie berichtet soll die Trasse beim Weiterbau die Teiche schneiden und dann in den Haunsberg eintauchen. Das werde aber eher den touristischen Nutzen des Projekts schmälern. Auch Abteilungsdirektor Bernd Müller von der Bezirksregierung, die das Projekt mit gut 90 Prozent fördert, sieht das gelassen. Noch sei beim Autobahnprojekt ja gar keine Linie bestimmt.

Lehm von der Hönne für die Oese

Die Hönne wird im Bereich Walzweg aufgeweitet und erhält eine naturtypische Uferböschung.
Die Hönne wird im Bereich Walzweg aufgeweitet und erhält eine naturtypische Uferböschung.

Ein Teil des Lehms für den Damm an den Oeseteichen soll aus dem Uferbereich der Hönne im Bereich Walzweg kommen. Bei diesem 820 000 Euro teuren Projekt ist geplant, dass Totholz die Aue sozusagen belebt. Auch dieser Stauraum soll dem Hochwasserschutz dienen. Gleichzeitig soll sich die Fließgeschwindigkeit verringern, weil Uferbefestigung abgetragen wird.

Die drei Maßnahmen kosten in der Summe knapp 1,8 Millionen Euro, davon übernimmt die Bezirksregierung etwa 1,6 Millionen Euro. Die Bezirksregierung stellt der Stadt Menden ein erstklassiges Zeugnis beim Hochwasserschutz aus. „Sie sind eine der Kommunen, die das Hochwassermanagement ernst nimmt“, sagt Bernd Müller. Die Stadtverwaltung sieht sich bestätigt. „Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser“, sagt Rüdiger Merse, der die Bauverwaltung in Menden leitet.

Erster Spatenstich im November

Erster Spatenstich für die Projekte soll im November sein. Die Stadtverwaltung geht von der Fertigstellung im Frühjahr aus. Etwa zeitgleich soll auch Baustart an der Battenfeld-Wehranlage unterhalb der Brücke an der Iserlohner Landstraße sein. Die massive Betonanlage soll komplett verschwinden und durch eine sogenannte Sohlgleite ersetzt werden. Die Planer versprechen sich dadurch, dass die Hönne für Fische und andere Wasserorganismen wieder durchgängig wird. Weil sich das Wehr nicht mehr zurückstaut, soll sich auch die Hochwassersituation in dem Bereich deutlich entschärfen. Um die Behinderungen durch die Bauarbeiten möglichst gering zu halten, soll im Bereich des Ehrenmals eine Baustraße angelegt werden, damit die Baufahrzeuge von hinten an die Hönne anfahren können. „Ganz ohne Behinderungen wird es nicht gehen“, sagt Lückermann.