Menden. Das Themengrabfeld am Limberg ist viel diskutiert worden. Mendener Persönlichkeiten und Politiker würden das Angebot annehmen – und sagen warum.
Wer möchte mit seinem geliebten Haustier in ein Grab gehen? Diese Frage werden sich bald Mendener Halter stellen: Ab Anfang 2020 soll es auf dem Waldfriedhof am Limberg das neue Tiergrabfeld geben (WP berichtete). Auch wenn alle Haustierarten vertreten sein können, dürften Hunde und Katzen wie in anderen Städten das Gros der bestatteten Tiere darstellen. Wir haben einige bekannte Mendener Hundehalter zu diesem Thema befragt.
Vollwertige Familienmitglieder
Dirk Basse, Mendener Stadtförster, nennt zwei Hunde sein eigen und findet die Idee eines Tiergrabfeldes grundsätzlich „sehr gut“. Da er selbst aber in einer Urne unter einem Baum begraben werden wolle, komme das neue Feld am Limberg für ihn nicht in Frage. Seine Hunde sieht Basse zwar als vollwertige Familienmitglieder an, „gefühlt sehe ich die häufiger als meine Söhne“, schmunzelt er. Doch gehe auch seine Tierliebe dann doch nicht so weit, als dass er mit den Hunden ein Grab teilen wollte.
Waldfriedhof soll attraktiver werden
Das Themengrabfeld soll auf dem Limbergfriedhof ab Anfang 2020 zur Verfügung stehen.
Laut dem „Arbeitskreis Friedhof“ soll das Themengrabfeld die Attraktivität des städtischen Waldfriedhofs steigern.
Pro Jahr finden auf den beiden kommunalen Friedhöfen am Limberg und in Lendringsen zusammen etwa 220 Bestattungen statt.
Wolfgang Exler, CDU-Ratsmitglied, hat sich zwar „noch nicht so viele Gedanken zu diesem Thema gemacht“, wie er sagt. Die Kernidee halte er aber für sehr gut: „Ich glaube, dass viele Leute von dieser Möglichkeit Gebrauch machen werden“, deshalb habe er, wie alle anderen Ratsmitglieder auch, für das Tiergrabfeld gestimmt.
Gute Nachfrage vorstellbar
Marion Trippe (FDP) besitzt zwei Hunde im Alter von 13 und 14 Jahren. Sie würde die neue Möglichkeit definitiv nutzen – wenn sie für sich selbst nicht schon eine Grabstelle reserviert hätte. „Ich halte die Idee aber für sehr gut, man muss schließlich immer neu denken.“
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Auch Bernd Haldorn, CDU-Fraktionschef, schätzt die Idee des geplanten Tiergrabfeldes. Für ihn komme diese Möglichkeit auf jeden Fall in Frage, sagt er, zumal er seinen 15-jährigen Hund als vollwertiges Familienmitglied ansehe. Auch er geht davon aus, dass diese Möglichkeit von vielen Leuten genutzt wird: „Ich denke, das trifft vor allem auf Leute mit Hunden und Katzen zu.“
Sowohl der Besitzer als auch das Haustier können zuerst den Weg ins Grab antreten. Sollte das Tier zuerst sterben, ist es Haltern gestattet, die Asche bis zum eigenen Tod zu Hause aufzubewahren.
Die Verbrennung erfolgt in einem Tierkrematorium, wo die Einäscherung individuell stattfindet. Die Preise erstrecken sich dabei von etwa 100 bis gut 300 Euro, abhängig vom Gewicht des Tieres. Die Stadt dagegen nimmt für die Mitbestattungen von Tieren keine Extragebühren, weil man keine Konkurrenz zu den privat betriebenen Tierfriedhöfen darstellen will.
Sollte der Besitzer zuerst seine Augen schließen, kann die Grabbeigabe auch im Nachhinein erfolgen. Allerdings müsste in diesem Fall schon eine Regelung getroffen sein, damit es jemanden gibt, der die Wünsche des Verstorbenen umsetzen kann.
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