Menden. . Wer macht denn so was? Unbekannte buddeln fünf Meter hohe Straßenbäume auf Mendener Friedhof aus und stehlen sie.

Ein kurioser Vorfall: Unbekannte haben am Limberg-Friedhof Bäume gestohlen. Die Bäume sind fünf Meter hoch, jeder wiegt zwischen 100 und 150 Kilogramm. Es ist derzeit völlig unklar, wie, wann und von wem das sehr auffällige Diebesgut entwendet wurde.

Auf dem städtischen Friedhof am Limberg gibt es einen so genannten Einschlag. Das ist ein Bereich, in dem der Mendener Baubetrieb (MBB) Bäume vorübergehend für eine kurze Zeit provisorisch einpflanzt. „Der MBB macht Sammelbestellungen von Straßenbäumen und diese Bäume werden dann nach und nach eingepflanzt“, erläutert Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Bis zum Einpflanzen am endgültigen Bestimmungsort werden die Bäume am Limberg „zwischeneingepflanzt“.

25 Bäume bestellt

Ende November vergangenen Jahres waren insgesamt 25 Bäume bestellt worden, berichtet Stadtsprecher Ehrlich. 20 davon seien im Laufe der folgenden Wochen an verschiedenen Mendener Straßen eingepflanzt worden, fünf verblieben zunächst am Limberg. Irgendwann allerdings waren diese fünf Bäume verschwunden. Die Friedhofsgärtner, so erklärt Johannes Ehrlich, gingen davon aus, dass der Baubetrieb die Pflanzen abgeholt und zu ihrem Bestimmungsort gebracht hat. Das allerdings war nicht der Fall. Und so staunten die MBB-Mitarbeiter nicht schlecht, als sie die Bäume dann tatsächlich abholen wollten und entdeckten, dass Diebe offenbar die fünf Meter hohen städtischen Bäume ausgebuddelt und abtransportiert hatten.

Jeder Baum wiegt 100 bis 150 Kilo

„Das sind hohe Bäume, die schleppt niemand einfach so weg“, ist Ehrlich überzeugt. „Dazu braucht man einen Lastwagen.“ Zudem könne ein einzelner Mensch die 100 bis 150 Kilo schweren Bäume kaum alleine auf einen Lkw wuchten.

Viele Schlüssel im Umlauf

Während der Fußgänger-Zugang zum Limberg-Friedhof immer offen ist, ist das große Tor daneben abgeschlossen. Die Diebe müssen also einen Schlüssel gehabt haben, um mit einem Lastwagen auf das Friedhofsgelände fahren zu können. Lässt sich hierüber nicht der Kreis möglicher Täter eingrenzen? „Nein“, sagt Johannes Ehrlich. „Nicht nur die Friedhofsgärtner und diverse Bestatter haben einen Schlüssel. Es gibt viele Schlüssel, die im Umlauf sind. Es ist unklar, wer alles einen Schlüssel für das Tor hat.“

Besucher, die regelmäßig auf dem Limberg spazieren gehen, seien bereits nach eventuellen Beobachtungen gefragt worden, erklärt der Stadtsprecher. Dies blieb allerdings ohne Ergebnis. Wahrscheinlich haben die Täter so selbstverständlich die Bäume auf einen Lastwagen geladen, dass kein Beobachter auf die Idee gekommen wäre, es könnte sich hier um Diebe handeln.

Zeugen gesucht

Der Schaden indes ist – gemessen an dem Aufwand, den die Diebe betrieben haben – eher gering. Johannes Ehrlich beziffert den Gesamtwert der Bäume auf etwa 500 Euro. Offen ist auch, was die Diebe mit ihrer Beute anstellen können. Denn, so Johannes Ehrlich: „Keiner pflanzt sich einen fünf Meter hohen Baum in den eigenen Garten.“

Sollte es doch noch Zeugen geben, die den Abtransport der fünf Straßenbäume beobachtet haben, können diese sich bei der Stadt melden.

>> LIMBERG-FRIEDHOF

Der Friedhof „Am Limberg“ befindet sich in Trägerschaft der Stadt Menden. Er wurde als Waldfriedhof konzipiert und im Jahre 1984 eröffnet. Viele Mendener nutzen das Areal auch zum Spazierengehen.

Der Waldfriedhof ist über zwei Wege erreichbar – über den Oesberner Weg und über die Balver Straße.