Fröndenberg. Gregor Meyle, Wise Guys, Purple Schulz: Für sie alle führt kein Weg vorbei am Verein Kultur für Uns – und einem Besuch in Fröndenberg.
So leer wie zum vereinbarten Termin ist es in der Kulturschmiede in der Regel nicht, wenn Frank Schröer aufschließt. Dann nimmt der gebürtige Kölner eigentlich schon die Künstler des Abends in Empfang und führt sie durch die heiligen Hallen. Und doch ist es genau diese gewisse Heimeligkeit, die Größen wie Purple Schulz oder Gregor Meyle nach Fröndenberg lockt.
Kleinod für Kunst und Kultur in Fröndenberg
Bis zum 40. Geburtstag des Vereins Kultur für Uns (KfU) im November dauert es zwar noch ein bisschen, die Vorbereitungen im Hintergrund laufen aber bereits auf Hochtouren. Der Vorsitzende des Vereins, Frank Schröer, hat es geschafft, in Fröndenberg ein Kleinod für Kunst und Kultur auf die Beine zu stellen. „Angefangen hat alles mit den Wise Guys“, sagt Schröer. Die zu seinen KfU-Anfangszeiten noch unbekannte Band lernt er über seine ehemaligen Vermieter in Köln kennen.
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Die Chemie stimmt. Der erste Auftritt der Wise Guys außerhalb Kölns – wie könnte es anders sein – findet in Fröndenberg statt. Dabei kommt Schröer die Idee, die Ruhrstadt für Künstler attraktiver zu machen, nur durch Zufall. Als er nach der Geburt seiner Kinder mal wieder mit seiner Frau ausgehen wollte, landen sie beim damals noch kleinen Verein Kultur für Uns. Zunächst in der ehemaligen Sodenbergschule, später dann im Zwischenraum der Kettenschmiede und letztendlich auf der großen Bühne der Kulturschmiede. „Da wurden wir nach mehreren Besuchen auch schnell mit eingebunden“, sagt Schröer und lacht. Seinen Einstand als Organisator gibt er – wie sollte es anders sein – mit den Wise Guys.
Durchbruch in der Kulturschmiede
Inzwischen haben sich die Veranstaltungen längst nicht nur unter den Fröndenberger Kulturinteressierten herum gesprochen. Besucher aus Unna oder Menden bilden an manchen Abenden gar die Hauptzielgruppe. So ist es auch nicht verwunderlich, dass gerade eine Mendener Band die Kulturschmiede seinerzeit „einweihte“, wie es Schröer sagt. Good Wood sind ebenso über die Grenzen Mendens hinaus bekannt wie es die Kulturschmiede über die Grenzen Fröndenbergs ist. „Künstler, die im Kühlschiff in Unna nicht funktioniert haben, hatten hier ihren Durchbruch“, sagt Schröer.
ein Blick wandert entlang der beschrifteten Backsteine hoch zur Kuppel aus Glas und Metall. Der Mix aus alter Industrieanlage und moderner Veranstaltungsstätte kommt ebenso gut beim Publikum an. Doch das war nicht immer so. Zu Beginn, erinnert sich der KfU-Vorsitzende, „sind mehr Menschen auf der Bühne gewesen als im Publikum“. Das habe sich aber schnell geändert, als die ersten Gäste sich von der hervorragenden Akustik in dem Gebäude überzeugen konnten.
Karten binnen weniger Stunden ausverkauft
Dabei erinnert sich Schröer nicht nur an die Einweihung oder den Auftritt der Wise Guys – und deren Nachfolgeband Alte Bekannte. „Ein Höhepunkt war sicher Gregor Meyle.“ Die Karten für dessen Auftritt seien binnen weniger Stunden ausverkauft gewesen. Denn Meyle – bekannt aus der Vox-Serie „Sing meinen Song“ – genießt bei vielen einen ausgesprochen guten, musikalischen Ruf. Dreieinhalb Stunden hat der Singer-Songwriter damals gespielt. „Das war einfach grandios“, schwärmt der KfU-Vorsitzende. Während bei Meyle oder Good Wood eher ausgelassene Stimmung herrscht, brächten Bands wie Super Queen wahre Partystimmung in die Kulturschmiede.
Ein Traum bleibt noch
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Konzerte oder Kabarett-Veranstaltungen sind für Schröer auch rund 15 Jahre nach seiner Amtsübernahme als Vorsitzender des Vereins noch immer eine Herausforderung. Denn eigentlich arbeitet er als IT-Leiter, die Organisation der KfU-Veranstaltungen läuft nebenher. Ein Ziel hat Schröer aber dennoch: „Ein Open-Air-Event im Ulmke-Forum ist mein Traum.“ Der Platz direkt neben der Kulturschmiede ist die meiste Zeit des Jahres ungenutzt. Lediglich für Frühlings- oder Bauernmarkt, das Schützenfest oder Oldtimer-Treffen ist das Forum belegt. In der Vergangenheit sei es sogar fast schon zu einem solchen Event gekommen, verrät Frank Schröer. Am Ende scheiterte es am Zutrauen, das ganze finanzieren zu können. „Aber das hätten wir sicher hinbekommen, da bin ich mir ganz sicher“, sagt der KfU-Vorsitzende.
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