Fröndenberg. . „Kann man sich in eine Band verlieben?“, hatte Frank Schröer von Kultur für Uns (KfU), vermutlich rhetorisch, kurz vor Konzertbeginn in Richtung Publikum gefragt. Angesprochene Musiker von Bender & Schillinger antworteten später mit einer Gegenfrage: „Kann man sich in eine kleine Stadt verlieben?“ Fröndenberg und das Duo aus Mainz – das passte am Samstag nun schon zum dritten Mal.

„Kann man sich in eine Band verlieben?“, hatte Frank Schröer von Kultur für Uns (KfU), vermutlich rhetorisch, kurz vor Konzertbeginn in Richtung Publikum gefragt. Angesprochene Musiker von Bender & Schillinger antworteten später mit einer Gegenfrage: „Kann man sich in eine kleine Stadt verlieben?“ Fröndenberg und das Duo aus Mainz – das passte am Samstag nun schon zum dritten Mal.

Band auf YouTube entdeckt

Es sei an dieser Stelle noch einmal die urbane Legende erwähnt, nach der Frank Schröers Tochter die Band auf YouTube entdeckte, der Vater und KfU-Vorsitzende kurz darauf auch sofort Feuer und Flamme war. Schnell breitete sich diese Begeisterung dann in der Ruhrstadt aus. Am Samstagabend fand schon das dritte Konzert von Linda Bender und Chris Schillinger in der voll besetzten Kulturschmiede statt. Dieses Mal mit Vorband, genauer einem Vor-Musiker. Denn Bartleby Delicate kam nur mit E-Gitarre und einer berührend-einnehmenden Stimme auf die Bühne. Ein schüchtern wirkender junger Mann, der emotional aber alle Register zog und von den kaum noch hörbar gehauchten Textzeilen bis zu vereinzelten Schreien jederzeit die volle Aufmerksamkeit des Publikums einfangen konnte. „Man wird durchaus schon ein wenig nervös, wenn eine Band mal sagt: Wir bringen da noch jemanden mit“, erzählte Frank Schröer. In diesem Fall aber war es ein absoluter Volltreffer.

Nach einem von allen drei Musikern des Abends gemeinsam vorgetragenen „Sibling“ gaben dann Bender & Schillinger unter anderem einen akustischen Eindruck davon, wie sie das auch in Fröndenberg zahlreich eingesammelte Crowdfunding-Geld für ihr neues Album „Dear balance“ genutzt haben. „Genau am Morgen nach unserem letzten Konzert hier in Fröndenberg haben wir die notwendige Marke erreicht“, plauderte Chris Schillinger aus, dass an jenem Abend vielleicht jemand den letzten motivierender Anschubser erhalten hat. „Ganz großer Dank auch an Fröndenberg.“

Die Belohnung für die Zuhörer gab es in Form mitreißender Songs zwischen Rock und Pop. All die eingesetzten Instrumente und auch elektronischen Helferlein wie Synthieflächen und Samples aufzuzählen, würde den Text fast schon alleine füllen. Schwerpunkt waren aber mehr und mehr das unheimlich präzise und dabei doch die Songs prachtvoll ausschmückende Schlagzeugspiel von Linda Bender und die warmen und melancholischen, im passenden Moment aber auch zupackenden Gitarren Chris Schillingers.

Gesang traumhaft schön

Schließlich war auch der Gesang der beiden, besonders in den nicht seltenen zweistimmigen Momenten, einfach nur traumhaft schön. „House of sin“ befinde sich als nagelneues Werk noch in der Testphase, man erbete konstruktive Rückmeldungen. Unerwartet tanzbar entwickelte sich dieser Song. Auf einen politischen Beitrag legten die beiden aber auch Wert. „Harbour“ sei inspiriert von Erlebnissen auf der griechischen Insel Lesbos, die stark von den Flüchtlingsbewegungen dieser Tage geprägt ist. „Der Song soll aber auch Hoffnung ausstrahlen“, so Linda Bender.