Menden. Kein Keil zwischen Jung und Alt in Menden: Zu politischen Anträgen für Kinder soll es laut FDP künftig immer auch Anträge für Senioren geben.

Nach dem Streit um Bürgersaal und Seniorentreff im Bauausschuss fordert die FDP jetzt eine Selbstverpflichtung der politischen Parteien in Menden: Jeder Maßnahme im Bereich Familie, Kinder und Jugendliche soll eine im Seniorenbereich folgen. Während sich der SPD-Vorsitzende Mirko Kruschinski in der Sitzung nur für junge Familien und einen stadtzentralen Spielplatz an Stelle des Bürgersaals stark gemacht habe, „machen wir keine Politik nur für Bürgergruppen“, erklärte FDP-Fraktionschef Stefan Weige. Für eine Stadt wie Menden sei es „Gift“, wenn die SPD versuche, Alt gegen Jung auszuspielen. „Das machen wir nicht mit.“

FDP immer für Umbau

Keineswegs habe der Stadtrat das Bürgerhaus aufgegeben, wie Kruschinski behauptet habe, sondern nur Abriss und Neubau eines Bürgerhauses. Die FDP hatte sich stets für einen Umbau eingesetzt – hier hatte es in der WP-Berichterstattung vom Freitag einen Fehler gegeben: Nicht wie geschrieben CDU und FDP, sondern CDU und SPD wollen statt des Bürgerhauses einen parkähnlichen Bereich als „Grüne Lunge“.

Risse in CDU und SPD

Die SPD, so Weige, gehe die Befürworter einer Sanierung als Minderheit an. Aber: „Die vertreten tausende Mendener, die keinen Abriss wollen.“ Dass auch die Fraktionen von CDU und SPD keineswegs geschlossen für einen Abriss stehen, sei deutlich am Verhalten der Fraktionsvertreter erkennbar gewesen. Weige: „Wenn also FDP, Grüne, Linke neben Teilen der CDU und SPD gegen einen Abriss sind, wer wird von dem Rest der politischen Vertreter eigentlich noch vertreten? Wird dann der Abriss mit der Stimme der verbleibenden kleinen Minderheit durchgesetzt?“

„Frauenpower“-Kritik

Unterdessen zweifelt das überparteiliche „Frauenpower“-Trio aus dem Ausschuss für Kinder- und Jugendhilfe, Monika Adolph (FDP), Ingrid Ketzscher (Grüne) und Jenni Gröhlich (Integrationsrat) den Satz von Kruschinski an, wonach in Menden gerade vier Kitas errichtet würden: „Diese Aussage ist falsch!“ Für die zur Platte Heide verlegte Kita Vincenz werde am Hofeskamp gebaut, in Bösperde die Kita Kötterbredde. Hinzu komme der Container an der Ex-Bonifatiusschule sowie eine eine neue vierte Gruppe im Kita-Neubau der evangelischen Kirche in Lendringsen. Unterm Strich Bilanz komme man nur auf zwei zusätzliche Einrichtungen.