Schwitten. Nach 37 Jahren soll Schluss sein: Elisabeth Krabus möchte ihren Traditions-Imbiss „Spachtelhütte“ in Schwitten verkaufen.

Die erste Zeit, daran erinnert sich Elisabeth Krabus noch genau, war schwierig. „Wir mussten das Geschäft erst mal aufbauen und Stammkunden gewinnen.“ Das liegt jetzt 37 Jahre zurück. Jahrzehnte, in denen die „Spachtelhütte“ in Schwitten zu einem florierenden Betrieb aufgebaut wurde. Nun sucht Elisabeth Krabus einen Nachfolger und will ihren Imbiss-Container verkaufen.

„Ich habe keine Eile damit, aber mit 66 Jahren möchte ich auch an meinen Ruhestand denken“, betont Elisabeth Krabus. Vor ihrer Selbstständigkeit hat Elisabeth Krabus in der Metzgerei Schutzeichel gearbeitet, ihr Mann als Metzger im gleichnamigen Familienbetrieb Krabus in Menden: „Und der Wunsch meines Mannes war es immer schon, dass wir uns selbstständig machen“, berichtet Elisabeth Krabus. Schließlich pachteten die beiden ein Grundstück am Zedernweg, errichteten dort einen kleinen Imbiss.

Erst kleiner Imbiss, dann Container-Bau

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Die "Spachtelhütte" in Schwitten. © WP | Corinna Schutzeichel

Von morgens früh bis abends spät, an sieben Tagen in der Woche, arbeitete das Ehepaar. An nur wenigen Tagen im Jahr blieb der Imbiss geschlossen. 2004 kam dann die Erweiterung, „wir hatten damals noch keine Toiletten in dem kleinen Imbiss“, erinnert Elisabeth Krabus. Mit dem Container-Bau kamen Toiletten, eine größere Küche sowie ein Gastraum dazu. Dort ist die „Spachtelhütte“ bis heute beheimatet.

Viele Stammkunden

Im Laufe der Jahre konnte die „Spachtelhütte“ immer mehr Stammkunden gewinnen. „Bis morgen“, sagt ein Kunde, der den Imbiss gerade verlässt, stockt dann kurz und merkt an: „Ach nee, morgen bin ich nicht da.“ Elisabeth Krabus schmunzelt, kennt viele ihrer Gäste seit Jahrzehnten: „Die melden sich meistens ab, wenn sie mal einen Tag nicht kommen.“ Der nächste Gast ist vom Parkplatz auf dem Weg in den Imbiss. Als Elisabeth Krabus ihn sieht, bereitet sie schon sein Frühstücksgetränk vor – auch ein Stammkunde. Kaum ein Kunde, der nicht ein kurzes Pläuschchen hält oder ein paar private Worte mit Elisabeth Krabus wechselt.
Die Speisekarte hat sich im Laufe der Jahre kaum verändert. Traditionelle deutsche Kost wie Schnitzel, Leberkäse, Frikadellen und Kotelett sind nach wie vor gefragt. Unterschied: „Früher haben sich die Kunden nur am Wochenende das Schnitzel gegönnt, heute ist das was für jeden Tag“, erzählt Elisabeth Krabus.

Nachfolger aus der Branche?

18 Plätze auf 30 Quadratmetern

Auf der An- und Verkaufsplattform Ebay Kleinanzeigen ist die „Spachtelhütte“ für 68.000 Euro inseriert. „Über den Preis kann man aber reden“, sagt Chefin Elisabeth Krabus.

Im Preis mit inbegriffen ist neben dem Imbisscontainer auch das komplette Inventar. Die Fläche im Gastraum beträgt etwa 30 Quadratmeter (18 Sitzplätze).

Seit ihr Ehemann Helmut – wegen ihm zog die gebürtige Braunschweigerin nach Menden – vor viereinhalb Jahren plötzlich verstarb, betreibt Elisabeth Krabus die „Spachtelhütte“ nur mit Unterstützung durch einen Metzger und zwei weiteren Mitarbeiterinnen, „ich habe jetzt auch sonn- und feiertags geschlossen“.

Optimal wäre es aus ihrer Sicht, wenn ein Nachfolger aus der Branche käme – so wie sie und ihr Ehemann Helmut: „Es wäre schon sinnvoll, wenn jemand entweder Metzger oder Koch ist, auch Fleisch zerlegen kann.“ Denn für die Mutter zweier Söhne gilt: „Hier ist alles hausgemacht, die Koteletts zum Beispiel schneide ich selbst.“ Auch Suppen, Soßen und Eintöpfe werden natürlich selbst gemacht. Für den Mittag bereitet Elisabeth Krabus gerade Rahmwirsing mit grober Bratwurst vor.

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Rezepte weitergeben

Über ihre Frikadellen weiß sie: „Die sind weit über Mendens Grenzen hinaus bekannt.“ Finden sich Nachfolger, würde sie ihre Rezepte weitergeben, bei Bedarf auch für eine Übergangszeit mithelfen.

Theoretisch könne der Container-Imbiss sogar abgebaut und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden, berichtet Elisabeth Krabus: „Aber das wäre schon ziemlich aufwändig.“ Das Grundstück am Zedernweg, auf dem der Container steht, ist gepachtet. Der Pachtvertrag könne problemlos weiterlaufen, sagt Elisabeth Krabus.

Interessenten können sich entweder direkt in der „Spachtelhütte“ informieren. Weitere Informationen sind auch bei Ebay-Kleinanzeigen zu finden. Verhandlungsbasis für den Kauf: 68.000 Euro.