Menden. .

Ein Traditionsgeschäft schließt nach Jahrzehnten in Menden, ein anderer Betreiber möchte sich möglichst lange fest etablieren: Die Fleischerei „Krabus“ schließt am Samstag, 14. Mai, für immer; die Gaststätte „Heiderast“ öffnet am Freitag, 13. Mai, zum ersten Mal mit neuem Pächter.

„Ich habe keinen Nachfolger gefunden“, sagt Fleischermeister Peter Krabus (67), der die Metzgerei an der Kolpingstraße am 9. August 1979 eröffnet hatte. Lange habe er gesucht – vergeblich: „Zu lange arbeiten, zu viel arbeiten, zu wenig Verdienst“, bringt Peter Krabus die Kriterien auf den Punkt, die offensichtlich gegen die Übernahme durch einen Nachfolger sprachen. Das Einkaufsverhalten vieler Menschen habe sich geändert: „Die Zeiten, wo jemand extra zum Metzger geht, sind vorbei.“ Natürlich gebe es noch treue Stammkunden, doch das Gros der Kunden kaufe Fleisch und Wurst „da, wo sie gerade ohnehin sind“. Wenn Peter Krabus nun, nach insgesamt 53 Arbeitsjahren, in den Ruhestand geht, wird ein Geselle arbeitslos. Bei so manchem Kunden herrscht Wehmut, „das Pläuschchen fällt weg“, weiß Peter Krabus. „Aber unsere Kunden gönnen uns auch den Ruhestand.“

Die Immobilie an der Kolping­straße ist bereits verkauft, die Rente genießt das Ehepaar in seinem Zuhause im Obsthof. Dort soll künftig mehr Zeit sein für den eigenen Garten – und für das erste Enkelkind, das in wenigen Tagen zur Welt kommen soll.

Kleinere Gerichte

In den Startlöchern für seine berufliche Selbstständigkeit steht hingegen Marco Molema. Der 45-Jährige öffnet am Freitag die Gaststätte „Heiderast“ an der Hermann-Löns-Straße auf der Platte Heide, die seit dem Jahreswechsel 2015/16 geschlossen war. Zurzeit hübscht Marco Molema die Räume auf. Der gebürtige Holländer kennt den Gastronomie-Bereich von Kindesbeinen an: „Damit bin ich quasi aufgewachsen.“ Auf der Speisekarte stehen künftig kleinere Gerichte wie Pommes, Bratkartoffeln, Spareribs und Schnitzel.