Menden. . Viele Jahre nach der Insolvenz kommen die Tennisplätze des TV Jahn Holzen samt Schwarzbau unter den Hammer. Der neue Besitzer ist noch anonym.
Die Tennisanlage des insolventen Vereins TV Jahn Holzen-Bösperde an der Holzener Straße hat bei einer Zwangsversteigerung im Mendener Amtsgericht einen neuen Besitzer gefunden. Die drei Plätze liegen direkt neben der Anlage des VfL Platte Heide und waren in den vergangenen Jahren zunehmend verfallen.
Sanierungsstau auf der Fläche
Der neue Besitzer der Anlage bleibt vorerst anonym. Es handelt sich um eine GbR, eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts, und keinen anderen Verein, der die Anlage weiternutzen wollte. Der neue Eigentümer hatte die Anlage im Gericht zu einem Preis von etwa 106.000 Euro ersteigert. Bei diesem Preis wird allerdings ein Erbpachtzins gegengerechnet, so dass der tatsächlich gezahlte Preis viel niedriger sein dürfte. Zum Hintergrund: Der Verkehrswert nach den Regeln des Baugesetzbuches, der dem echten Wert näher kommt, liegt nur bei 36.000 Euro.
Ein Sachverständiger hatte das 6500 Quadratmeter große Grundstück zuvor unter die Lupe genommen und festgestellt, dass das etwa 80 Quadratmeter große Ex-Vereinsheim in weiten Teilen ein Schwarzbau ohne Baugenehmigung ist. Genehmigt gewesen sei lediglich ein überdachter Freisitz. Das Genehmigungsverfahren sei wegen der Insolvenz des Vereins nicht weitergeführt worden.
Plätze mit Bodendeckern bewachsen
„Aufgrund des langen Leerstands besteht an den Freiflächen, den Park- und Tennisplätzen ein entsprechender Instandhaltungsstau“, sagt Gutachter Lothar Röhrich. „Das Gebäude ist durch den Grundstückseigentümer weitgehend vor Schäden bewahrt worden.“ Grundstückseigentümer ist der Erbpachtgeber. Röhrich weiter: „Die Plätze machten bei der Besichtigung „einen relativ guten Eindruck, sind aber teilweise mit Bodendeckern bewachsen“.
Der neue Besitzer war der einzige Bieter, der beim Versteigerungstermin in dieser Woche vor Gericht erschien. Auch der VfL Platte Heide hätte sich grundsätzlich vorstellen können, seine Anlage zu erweitern, hatte sich aber durch den hohen Verkehrswert abschrecken lassen. „Sicherlich wäre das Objekt für uns interessant gewesen, aber finanziell nicht zu stemmen“, sagt Torsten Krimpelbein, der Vorsitzende der Tennis-Abteilung. „Die Tennisplätze müssten ja generalüberholt werden. Und das Clubheim ist baurechtlich nicht genehmigt.“
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