Fröndenberg. . Aldi hat überraschend seine Filiale in Fröndenberg geschlossen. Grund ist aber noch nicht der geplante Abriss. Bald soll wieder geöffnet sein.

So mancher Kunde traut seinen Augen nicht: Discounter Aldi investiert trotz der Abrisspläne in die Filiale am Bruayplatz und rüstet auf das neue Filialkonzept um. Die Verwaltung des Discounters betont aber an den Neubauplänen festzuhalten. Allerdings könne es gut und gerne noch zwei Jahre oder länger dauern, bis die neue Filiale steht.

Kühltruhen und Theken neu

Die Filiale wird renoviert, obwohl sie bald abgerissen werden soll.
Die Filiale wird renoviert, obwohl sie bald abgerissen werden soll. © Arne Poll

Aldi schweigt auf Nachfrage zu den Umbaukosten. Es dürfte sich aber um eine sechsstellige Summe handeln. Aldi hat die Filiale im Moment geschlossen, die komplette Inneneinrichtung herausgerissen. Am Eingang entsteht eine neue Backstation. Aldi wirbt mit „mehr als 38 verschiedenen Brot- und Backwaren“. Es werden gerade Wände verkleidet und neuer Boden verlegt. Das Umbauteam stellt auch neue Kühltruhen und Theken auf, ein wesentlicher Teil der Investition. „Diese Einrichtung haben wir auch schon in der Vorausschau auf die neue Filiale angeschafft“, sagt Umbau- und Expansionsleiter Matthias Nysten. Theken und Kühltruhen könnten weitergenutzt werden.

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Der Umbau mache jetzt für den Konzern aus mehreren Gründen Sinn: Aldi gehe einerseits davon aus, dass der Neubau nicht vor 2021, eher 2022, stehen wird. „Wir hätten das nicht gemacht, wenn wir wüssten, dass wir in ein paar Monaten abreißen. Das wird aber nicht von heute auf morgen passieren.“ Andererseits müsse der Konzern darauf achten, dass alle Filialen ein einheitliches Erscheinungsbild haben. Aldi verpasst aktuell 2200 Aldi-Nord-Filialen ein neues Image mit modernem Lichtkonzept, mehr Premium- und Bio-Produkten. Das neue Konzept lasse sich in der alten Filiale „gerade so“ umsetzen, erklärt Nysten. Das Ladenlokal am Bruayplatz ist 1080 Quadratmeter groß. Neue Filialen verfügen über die doppelte Größe und eine deutlich bessere Infrastruktur an Parkplätzen.

Aldi jetzt Gebäudeeigentümer

Die neuen Einkaufswagen sind schon da.
Die neuen Einkaufswagen sind schon da. © Arne Poll

Aldi will deshalb auch am Umbau festhalten, treibe ihn sogar voran, erklärt Nysten. „Wir haben das Objekt jetzt gekauft.“ Das habe sich etwas hingezogen. In den kommenden Wochen werde der Konzern auch offiziell Eigentümer. Das sei natürlich Voraussetzung, um den Komplex mit Ladenlokal, Fitnessstudio und Wohnungen abzureißen. Zusätzlich laufen Verhandlungen über Grundstücksankäufe mit der Stadt und dem Landesbetrieb Straßen NRW. Die Stadt hatte bereits wiederholt auf Nachfrage erklärt, die Pläne unterstützen zu wollen. Die Politik hatte zudem bereits einen Aufstellungsbeschluss für die Änderung des Bebauungsplanes gefasst. In dem neuen Komplex sind keine Wohnungen mehr vorgesehen. Auch andere Mieter sollen keinen Platz mehr haben. Das sorgte für Kritik (WP berichtete) Aldi will stattdessen die Zufahrt zum Gelände optimieren und mehr Parkmöglichkeiten schaffen.

Erst einmal soll gefeiert werden. Aldi will in der umgebauten Filiale am kommenden Samstag (11. Mai) Eröffnung feiern. Für die ersten 100 Kunden gebe es „garantierte Gewinne“, verspricht die Werbung.

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