Menden. . Gerade der Mittelaltermarkt ist beim „Mendener Frühling“ ein Publikumsmagnet – und das trotz der kleinen Regenschauer.

Trommelschläge und Dudelsackklänge erfüllen die Mendener Innenstadt. Egal aus welcher Richtung Besucher am Sonntag zum Mendener Frühling strömen, die Musik sowie das Gefühl, ins Mittelalter zurückkatapultiert worden zu sein, sind allgegenwärtig.

Petra und Peter Weingärtner verkaufen Stockbrot in allerlei Variationen: von klassischen bis hin zu speckgefüllten.
Petra und Peter Weingärtner verkaufen Stockbrot in allerlei Variationen: von klassischen bis hin zu speckgefüllten. © Thomas Nitsche

„Pling! Pling! Pling!“ Wolfgang Seifert hämmert auf einem Amboss herum. Um ihn herum tun es ihm die kleinen Besucher gleich. In der Kinderschmiede herrscht reger Betrieb. Das Schmiedefeuer lodert, das Eisen glüht. Seifert ist gerade dabei, eine mittelalterliche Gewandfibel zu fertigen. „Das ist der Vorläufer der Sicherheitsnadel“, erklärt der Hobbyschmied, der im echten Leben Buchhalter ist. Fundstücke aus Gräbern deuteten darauf hin, dass solche Fibeln bereits aus Knochen gefertigt wurden, so Seifert. „Das ist ein uraltes Design“, sagt er. Das Schmieden hat er sich selbst beigebracht – und von anderen abgeschaut. „Es hat etwas Meditatives“, erklärt der Hobbyschmied, während die Kinder neben ihm eifrig Symbole und Buchstaben auf ihre Lederstücke stanzen.

Wettschießen mit der Armbrust ist besonders bei den kleinen Besuchern beliebt.
Wettschießen mit der Armbrust ist besonders bei den kleinen Besuchern beliebt. © Thomas Nitsche

Der Duft von Wachskerzen zieht Besucher weiter zum Stand des Töpferbarons Markus von Entress-Fürsteneck. „Alles, was flackert, zieht die Leute an“, sagt er. „Es kann wieder zugestiegen werden“, hallt es plötzlich einige Meter weiter am mittelalterlichen Kinderkarussell. Die Glocke läutet die letzte Runde rückwärts ein.

Packender Schwertkampf

Erstmals sind auch die Mendener Parteien mit Ständen unter dem Zeltdach beim Frühling vertreten und werben für die Europawahl am 26. Mai. Grüne, SPD, CDU und FDP sehen das als gelungene Maßnahme an.

Regen: Feuershow muss abgebrochen werden

Die Wetterkapriolen am Wochenende sorgten für spontane Änderungen während des „Mendener Frühlings“. Die Feuershow, die eigentlich am Samstagabend geplant war, musste nach zehn Minuten wegen des Regens abgebrochen werden. Die Marktbetreiber schlossen ebenfalls gut eine Stunde vor dem ursprünglich geplanten Ende der Veranstaltung ihre Stände. Positiv aus Sicht der Werbegemeinschaft: Es gab tagsüber immer nur Schauer, keinen Dauerregen. Vorsitzender Frank Oberkampf: „Die Besucher sind dann trotzdem in der Stadt geblieben. Der Regen war also aus Sicht des Einzelhandels gar nicht so schlecht.“

„Wir erreichen so viele Menschen wie sonst nicht“, sagt Dirk Huhn (Grüne). Das Interesse sei, so Peter Maywald (CDU) mäßig. Vor allem würden kommunale Themen angesprochen. Das merkt auch die FDP, wie Fraktionschef Stefan Weige bestätigt. Und auch vonseiten der SPD heißt es: „Wer sich informieren will, der tut das auch.“

Einige Meter weiter liegt der Duft von Holzkohle in der Luft. Ritterinnen und Ritter liefern sich im Schatten der Vincenzkirche einen packenden Schwertkampf. Die Zuschauer quittieren das ringsrum mit Applaus, zücken sogar ihre Smartphones, um das Spektakel festzuhalten.

Nachdem die mittäglichen Schauer verflogen sind, zieht es immer mehr Besucher in die Innenstadt – für viele ein gelungener Sonntagsausflug.

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