Menden. . Wie geht es mit dem „Mendener Frühling“ weiter? Die Werbegemeinschaft Menden hat das große Stadtfest in diesem Jahr zum letzten Mal organisiert.
Wie geht es mit dem „Mendener Frühling“ weiter? Fest steht, dass die Werbegemeinschaft Menden das große Fest im kommenden Jahr nicht mehr organisieren wird. Doch bislang gibt es kein verbindliches Konzept, wie – und ob – es 2020 weitergeht. Frank Oberkampf, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, schlägt Alarm und fordert: „Die Politik muss jetzt eine Entscheidung treffen.“
In der Politik bestehe der Wunsch, „dass es das Stadtfest weiter geben soll“, erläutert Frank Oberkampf. „Aber das ist alles noch nicht geregelt.“ Wunsch der Werbegemeinschaft sei, dass das Stadtmarketing (WSG) den „Frühling“ organisiere. „Dazu gibt es aber keine politischen Beschlüsse.“ Die Werbegemeinschaft selbst könne den „Frühling“ aus finanziellen und zeitlichen Gründen nicht mehr organisieren. Dass die Werbegemeinschaft sich aus der Organisation zurückzieht, stehe seit Monaten fest.
Die Zeit drängt
Er und Jenni Gröhlich hätten sich gewünscht, „den Händlern, die in diesem Jahr hier sind, schon mal eine E-Mail-Adresse und eine Telefonnummer von jemandem, der das im nächsten Jahr organisiert, übergeben zu können“. Da für 2020 nichts in trockenen Tüchern sei, habe die Werbegemeinschaft dies nicht tun können. Die Zeit drängt, sagen die beiden: Ob Mittelaltermarkt oder andere Standbetreiber: „Die Innenstadt bekommt man nur noch über Events voll“, sagt Frank Oberkampf. „Und wenn wir es nicht schaffen, Händler frühzeitig zu informieren und bei uns zu halten, greifen andere Städte zu.“
Der Garten als Konkurrenz
Die Bilanz des aktuellen „Mendener Frühlings“ fällt aus Sicht des Einzelhandels positiv aus, aus Sicht der Standbetreiber durchwachsen. Viele Marktbetreiber hätten sich ein paar Grad mehr auf dem Thermometer gewünscht. „Der Garten ist unsere größte Konkurrenz“, sagt indes Frank Oberkampf. „Wenn es wärmer ist, gehen die Leute erst in den Garten und anschließend grillen sie. Deshalb sind wir aus Händlersicht mit dem Wetter zufrieden.“ Dabei sei der Sonntag – wie in den Vorjahren – besucherstärker gewesen als der Samstag.
Von Sonne bis Hagel
Der „Mendener Frühling“ hat die ganze Wetterpalette geboten – von strahlend-blauem Himmel über heftige Regenschauer bis hin zu Hagel. So war von Marktbeschickern immer wieder zu hören, dass weniger Besucher als erhofft zu den Ständen kamen. „Mieses Wetter, wenig Leute“, fasst Tanja Stevanovic, die einen Stand mit Schmuck und Filztierchen betreibt, zusammen. „Aber die Kunden sind sehr freundlich hier.“ Auch die Wahrsagerin Cara – bürgerlich Barbara Chinwuba – versucht, das durchwachsene Wetter positiv zu sehen: „Es ist zwar leerer als sonst, aber dafür hatte ich ganz tolle Gespräche mit den Kunden.“
Großes Lob für Baubetrieb
Ein großes Lob möchten Jenni Gröhlich und Frank Oberkampf im Namen der Werbegemeinschaft dem Ordnungsamt und dem Mendener Baubetrieb aussprechen. „Die Mitarbeiter des Baubetriebs sind für mich die Helden des ,Frühlings’“, sagt Jenni Gröhlich. „Was die alles schnell und unkompliziert möglich gemacht haben, ist einfach unglaublich. Ohne den Baubetrieb und ohne Andreas Nolte vom Ordnungsamt könnte der ,Frühling’ gar nicht stattfinden.“
Ungewöhnlicher Mittelaltermarkt
Der „Mendener Frühling“ fühlte sich stellenweise wie ein „Mendener Winter“ an. Viele Besucher waren mit dicken Jacken und Schals bekleidet. Wer sich auf den Weg in die Innenstadt machte, wurde – allen Wetterkapriolen zum Trotz – mit einem abwechslungsreichen Programm, ungewöhnlichen Hingucker-Angeboten des Mittelaltermarktes und der Möglichkeit zum Shoppen und Bummeln beim verkaufsoffenen Sonntag belohnt.
>> NACHFOLGER STEHT NOCH NICHT FEST
Für Frank Oberkampf war der „Mendener Frühling“ 2019 das letzte große Stadtfest, das er als Werbegemeinschafts-Vorsitzender organisiert hat. Im September, bei den nächsten Vorstandswahlen, tritt Frank Oberkampf nicht mehr an. Wer sein Nachfolger wird, steht noch nicht fest: „Wir sind da aber in guten Gesprächen.“
Als Bürger und Geschäftsmann bleibe er Menden erhalten und sagt: „Ich habe mich immer gerne für Menden eingesetzt und die vergangenen vier Jahre mit viel Herzblut als Vorsitzender der Werbegemeinschaft gearbeitet.“