Menden. . Hegering Menden beschließt die Anschaffung einer Drohne für 10.000 Euro. Tiere sollen damit aufgespürt werden, bevor die Mähmaschinen kommen.

Der Hegering Menden hat in seiner Mitgliederversammlung beschlossen, eine mit einer Wärmebildkamera ausgerüstete Drohne anzuschaffen, um Rehkitze und andere Tiere vor einem qualvollen Tod zu retten. In den Morgenstunden sollen damit die Mendener Wiesen vor Mäharbeiten abgeflogen werden. Das Gerät soll bis zu 10.000 Euro kosten.

Mähmaschinen haben heutzutage einen Beeper am Mähwerk. Das Gerät piept und stößt damit einen Laut aus, der Tiere, die sich im Grün verstecken, verscheucht. Trotzdem fallen immer wieder Rehkitze und Hasen den scharfen Klingen zum Opfer. „Es passiert schon mal, dass in den Grünflächen Tiere unter die Mäher geraten“, bestätigt Markus Hempelmann vom Mendener Forstamt.

Naturschutzmaßnahmen

Moderne Technik soll die Tiere in Zukunft schützen. „Wir haben uns dieses Gerät mal in Arnsberg angeguckt und sind sehr beeindruckt. Dort konnten mittels der Drohne innerhalb eines Jahres 51 Kitze und zahlreiche Hasen gerettet werden“, erklärt Philipp Nikodem, Vorsitzender des Mendener Hegeringes.

Philipp Nikodem ist Vorsitzender des Hegeringes Menden. 
Philipp Nikodem ist Vorsitzender des Hegeringes Menden.  © Johanna Pankow

Der Hegering, der bei seiner Versammlung auch immer über Naturschutzmaßnahmen spricht, hat deswegen beschlossen, eine solche Drohne auch für die Hönnestadt anzuschaffen. Momentan informiere man sich noch, auf welches Modell die Wahl fallen soll – zwischen 5.000 und 10.000 Euro wolle man für diese Anschaffung in die Hand nehmen. Schon Anfang Mai soll die Drohne über die Mendener Wiesen fliegen und die ersten Tiere retten.

Eine solche Drohne ist keine Selbstverständlichkeit, wie der Hegering-Vorsitzende bestätigt: „Ja, es gibt davon ein paar in Deutschland, aber wir sind damit ganz vorne mit dabei.“

Bevor die Sonne aufgeht

Ausgestattet wird die Drohne mit einer Wärmebildkamera. Die braucht kein Licht, sondern zeigt kühle Orte blau und grün und warme Stellen orange und rot an. Damit diese Messungen nicht von hohen Tagestemperaturen beeinflusst werden, müssen die Felder überprüft werden, bevor die Sonne aufgegangen ist. „Es muss natürlich einer nachts um 3 Uhr aufstehen und mit der Drohne die Wiesen abfliegen, bevor gemäht wird“, erklärt Nikodem. Wenn ein Kitz aufgespürt wird, muss es verscheucht werden, ohne es anzufassen: „Sonst würde die Ricke, also das weibliche Reh, das Jungtier alleine lassen und es so verhungern“, heißt es seitens des Hegeringes.