Menden. . Die Beschwerden über zu lautes Schießen am Hexenteich in Menden häufen sich. Nach dem Orkan „Friederike“ fehlt vor Ort ein Schallschutz.

Der Schießstand am Hexenteich ist vielen Bürgern in der Umgebung offenbar zu laut geworden. Die allzu vernehmliche Knallerei monierte CDU-Ratsherr Uwe Schelte im der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Planen und Bauen.

Möglicherweise handele es sich um eine Spätfolge des Orkantiefs Friederike: Der Januar-Sturm, der Menden doppelt so schlimm getroffen hat wie der Jahrhundert-Orkan Kyrill elf Jahre zuvor, hat auch am Hexenteich große Schneisen in den Bewuchs gerissen.

Schießstand: Anwohnern ist es vor allem freitags zu laut

Der Wald hat damit nun möglicherweise seine schalldämpfende Funktion verloren. Zugleich sorgten Jungjäger-Ausbildungen und die Vorbereitung vieler Jäger auf die Saison durch das Einschießen ihrer Gewehre gerade in den letzten Wochen für reichlich Betrieb.

Uwe Schelte und anderen lärmgeplagten Mendenern in der Umgebung ist der Grund aber letztlich wurscht: „Vor allem freitags ist es viel zu laut geworden“, sagte das älteste Ratsmitglied. Je nachdem, wie der Wind stehe, sei das inzwischen eine nicht mehr hinnehmbare Belästigung. Schelte fragte die Stadtverwaltung nach Abhilfe: „Kann man da etwas machen, oder haben die so etwas wie Bestandsschutz?“

Betreiber verfügt über gültige Lizenz

Fachbereichsleiter Frank Wagenbach erklärte dazu: „Es gibt, laienhaft gesprochen, natürlich eine Schießgenehmigung – und die können wir selbstverständlich überprüfen.“ Eventuell müssten danach die Schießzeiten verändert oder eingeschränkt werden. Wagenbach sagte diese Überprüfung zu. Eine ironische Anregung aus dem Plenum, wonach die Jäger auch Schalldämpfer nehmen könnten, dürfte dabei allerdings nicht zum Tragen kommen.

Öffnungszeiten: Zweimal von 16 bis 19.30 Uhr

Der Hexenteich-Schießstand des Hegerings Menden ist an jedem Mittwoch von 16 bis 19.30 Uhr geöffnet.

An jedem zweiten Freitag (in geraden Kalenderwochen) ebenfalls von 16 bis 19.30 Uhr.

Von Seiten des Hegerings Menden verlautete auf Anfrage der WP, dass man als Besitzer und Betreiber des Schießstandes über eine noch viele Jahre gültige Lizenz des Märkischen Kreises nach der Schießstätten-Verordnung verfüge. Als der Schießstand im Jahr 2013 komplett erneuert wurde, seien der Hegering-Vorstand mit 28 Aktenordnern nach Lüdenscheid gereist – „alles, aber wirklich alles“ sei damals überprüft worden, erklärte ein Vereinssprecher. Am Ende habe es die neue Genehmigung gegeben, die mindestens 20 Jahre lang Bestand habe.

Mit der Stadt Menden habe man damals eine Übereinkunft zu den Schießzeiten getroffen – freiwillig und aus eigenem Antrieb, wie vom Hegering betont wird. Die seinerzeit einvernehmlich ausverhandelten Schießzeiten seien auch zu einem Vertragsbestandteil geworden. Vom Kreis als der zuständigen Behörde hätte man mehr Zeiten bewilligt bekommen. „Wir warten das jetzt ab.“

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