Menden. . Die SPD fordert ein Car-Sharing-Modell für städtische Elektroautos – doch dafür muss der Fuhrpark der Stadt auch umgerüstet werden.

Die Mendener Sozialdemokraten wollen die Elektro-Mobilität weiter vorantreiben. Im Blickpunkt der SPD dabei: Kostenloses Parken für Elektro-Autos und Car-Sharing für den städtischen Fuhrpark. Dieser soll, so ein entsprechender Antrag, auf Fahrzeuge mit Elektroantrieb umgerüstet werden. Gleichzeitig sollen die Wagen der Verwaltung abseits der genutzten Zeiten als Car-Sharing Alternativen im Stadtgebiet zur Verfügung stehen.

Es gebe „gute Gründe“ für den Umstieg auf umweltfreundlichere Elektro-Autos teilen Dr. Sven Langbein und SPD-Fraktionschef Gisbert Gutberlet im Zuge ihres Antrages mit. Nicht zuletzt die „Fridays-for-Future“-Demonstrationen von Schülern bundesweit würden die Dringlichkeit dieses Themas aufzeigen. „Die Stadt Menden kann mit einem Umstieg auf die E-Mobilität für ihren Fuhrpark dazu einen ersten wichtigen Beitrag leisten. Gerade für den Einsatz von Dienstfahrten im Stadtgebiet sind E-Fahrzeuge bestens geeignet“, so Gutberlet.

Parkplätze und Ladestationen

Der Plan der Sozialdemokraten: In Zusammenarbeit mit den Stadtwerken soll die Verwaltung ein Handlungskonzept erarbeiten, in dem „dieser Umstieg auf die E-Mobilität inhaltlich und zeitlich dargestellt“ wird. Gleichzeitig sollen die finanziellen Rahmenbedingungen und Fördermittel geklärt werden.

Laut SPD liege ein nützlicher Aspekt eines städtischen E-Auto-Fuhrparks auf der Hand. Denn in Zeiten, in denen die Mitarbeiter der Verwaltung nicht nachhaltig unterwegs sind, könne ein Car-Sharing Angebot für die Bürger bereitgestellt werden. Die SPD nennt in diesem Zusammenhang vor allem Wochenenden und Feiertage als mögliche Car-Sharing Zeitpunkte.

Ganz neu ist die Idee nicht. Aktuell gibt es bereits ein ähnliches Modell, bloß andersherum: Die Stadtwerke stellen ihre Car-Sharing-Autos zu festen geblockten Zeiten der Stadtverwaltung zur Verfügung. Die Stadtverwaltung hat im Gegenzug die Zahl der eigenen Dienstwagen reduziert. Außerhalb der geblockten Zeiten kann jeder das Stadtwerke-Auto nutzen.

Eine weitere SPD-Forderung: Damit aber auch möglichst viele Mendener vom Umstieg auf nachhaltige Beförderungsmittel profitieren, sollen gleichzeitig mehrere Ladestationen auf städtischen Flächen oder Parkplätzen sowie in der Tiefgarage des Rathauses errichtet werden. „Insbesondere sollen derartige Parkflächen mit Ladestation bei der Überplanung des Platzes vor dem neuen Rathaus Berücksichtigung finden“, erläutert Gutberlet.

Zusätzlich beantragt die SPD-Fraktion, das kostenlose Parken von Elektrofahrzeugen auf sonst kostenpflichtigen städtischen Parkflächen zu gestatten. Diese Maßnahme könne für Parkflächen ohne Beschrankung zeitnah umgesetzt werden. Für Parkflächen mit Beschrankung, beispielsweise in der Rathaus-Tiefgarage, soll seitens der Stadtverwaltung ein Lösungsvorschlag erarbeitet werden, um auch hier das kostenlose Parken für Elektrofahrzeuge zu ermöglichen. Konkret nennt die SPD in diesem Zusammenhang eine Dauerpark-Karte. Die Berechtigung solle dabei für alle Fahrzeuge mit E-Nummernschild gelten.

Nachholbedarf ist da

Bislang ist nur ein Auto im städtischen Fuhrpark teil-elektrisch unterwegs. Das Bürgermeisterauto, ein VW-Passat mit Hybrid-Antrieb, kann an der Steckdose aufgeladen werden. Gleichwohl arbeitet die Verwaltung bereits daran, ein Konzept – wie von der SPD gefordert – zu entwickeln. In Absprache mit den Stadtwerken ist bereits eine Bedarfsstudie mit den städtischen Mitarbeitern durchgeführt worden. Dabei ging es vor allem darum, so Stadtsprecher Johannes Ehrlich, den Bedarf sowie die zu erwartenden Kilometer abzufragen. „Die Bedarfsstudie wird derzeit ausgewertet.“ Im Anschluss sollen dann auch Fördergelder beantragt werden. „Wir müssen aber abwarten, wie sich die Autobranche entwickelt. Viele neue Modelle kommen erst nächstes Jahr auf den Markt“, erklärt Ehrlich.

Gleichzeitig denke man bereits über zusätzliche Ladesäulen nach und wo diese sinnvoll aufgestellt werden könnten. „Da haben wir auf jeden Fall noch Nachholbedarf“, gibt Ehrlich zu. Da kürzlich die einzige Tankstelle im Stadtgebiet geschlossen hat, an der Mendener Erdgas tanken konnten, sind auch die drei Erdgas-Fahrzeuge derzeit ohne Nutzen. Es lohne sich schließlich nicht, zum Tanken nach Iserlohn zu fahren.

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