Menden. . Es kann auch mal schnell gehen: Der neue Parkplatz am Nordwall in Menden ist fast fertig. Unternehmer Markus Krämer hat eine eigene Philosophie.
Am Nordwall ging’s im Eiltempo mit dem Parkplatzbau voran. In der Fußgängerzone dagegen lahmt die Umgestaltung. Woran liegt das? Aus Sicht der Stadtverwaltung sind die Projekte nicht vergleichbar. Unterschiede sind dennoch zu erkennen.
„Es ist subjektiv, dass die Arbeiten in der Fußgängerzone langsamer vorankommen“, sagt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Die Arbeiten seien deutlich sensibler als auf der Brachfläche am Nordwall. Das Unternehmen müsse immer wieder Absperrungen verlegen und Provisorien bauen. „Für den Karnevalszug wurde vorübergehend ein Bereich geschottert. Das musste erst wieder zurückgebaut werden“, erklärt Ehrlich. Auch der Einbau neuer Fundamente sei zeitaufwändig. So mussten extra für „Emma“ 18 Fundamente neu gegossen werden.
Kaum Arbeiter in der Fußgängerzone zu sehen
Könnte man nicht schneller arbeiten? Passanten und Händler kritisieren, dass das Unternehmen nur an vier Tagen in der Woche etwas tut. Selten seien mehr als zwei Arbeiter gleichzeitig zu sehen – ein Eindruck, den auch die WP nicht widerlegen konnte. Das Unternehmen aus dem niedersächsischen Glandorf will sich auf WP-Nachfrage aktuell nicht zu seinem Mendener Auftrag äußern. Der Chef sei erst in der kommenden Woche wieder erreichbar, der für Menden zuständige Bauleiter auch.
Am Nordwall dagegen arbeitete Markus Krämer mit seinem zehn Mann großen Bauunternehmen aus Balve auch Freitagabend im Dunkeln und sogar am Samstag. „Ich nutze die Zeit, wenn das Wetter passt“, sagt Krämer, der am Mittwochnachmittag vermelden konnte, dass mit dem Parkplatz alles fertig ist – einige Tage früher als geplant. (Bis zur Eröffnung muss sich die Fläche noch ein paar Tage setzen.) Krämer arbeitete mit allen verfügbaren Kräften und setzte große Geräte ein. Er halte das für selbstverständlich: „Wenn ich Verkehrsminister wäre, würden Autobahnen nur im Dreischicht-Betrieb gebaut. Sonst bekäme gar keiner einen Auftrag.“
Ausdrücklich kein Lob von der Stadt
Der Eisborner gibt allerdings zu, dass es auf dem Parkplatz einfacher war als beispielsweise in der Fußgängerzone. „Das ist dort viel Handarbeit. Wir konnten große Geräte einsetzen.“ Der Parkplatz sei ja auch nur als Provisorium gedacht. Lob nehme er trotzdem gerne an, sagt Krämer und sagt lachend: „Wir sind halt schnell.“ Von der Stadtverwaltung gibt’s dieses Lob nicht: Man hebe keine Unternehmen hervor.
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