Nach dem Karneval in Menden wird Teufelsturm zum Fundbüro
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Menden. . Jacken, Regenschirme, aber auch Ausweise und EC-Karten blieben im MKG-Zelt liegen. Hinter manchem Fundstück steckt eine lustige Geschichte.
„Nach dem Karneval ist vor dem Karneval“ heißt es grinsend am Donnerstagabend beim MKG-Treffen im Teufelsturm. Womit Mendens Jecken meinen, dass sie in ihrer wöchentlichen Runde die vergangenen Tage Revue passieren lassen, ebenso aber auch schon wieder neue Pläne schmieden. Was vom Zeltkarneval sonst noch übrig geblieben ist, stapelt sich in einem Raum im zweiten Obergeschoss und kann dort abgeholt werden.
Etwas mehr als 20 Jacken, eine Handvoll Regenschirme, ebenso viele Personalausweise, Führerscheine, EC-Karten, aber auch eine Brille und eine Perücke. All das ist Rosenmontag im Festzelt vor dem Rathaus übrig geblieben: an der Garderobe nicht abgeholt oder sonst irgendwo liegen geblieben. Jörg Spiekermann, über die tollen Tage als Prinz noch höchster Repräsentant der MKG Kornblumenblau, hat nun die vermeintlich niedere Aufgabe übernommen, die Fundsachen all seiner (ehemaligen) Untertanen zu verwalten.
Mal schnell ins Taxi springen
Am Donnerstagabend hatte sein „Fundbüro“ zum ersten Mal geöffnet. Zeitgleich zum offenen Treffen der MKG. „Wir bekommen hier die tollsten und lustigsten Geschichten zu hören, warum jemand seine Jacke oder was anderes vergessen hat“, sagt Gisbert van Gelder, der MKG-Vorsitzende, lachend. Und ja, einige dieser Geschichten hängen auch unmittelbar mit dem Genuss von zwei oder drei Kaltgetränken zu viel zusammen.
Die ersten Anfragen direkt nach Öffnung
Außerdem: Der Zeltkarneval ist mitten in der Stadt, schnell ist man ins Taxi gesprungen oder in eine Kneipe, um noch weiter zu feiern. Dass es etwas kühl ist ohne eine Jacke, fällt dann vielleicht gar nicht so schnell auf. Erst am nächsten Morgen.
Was von Freitag bis Sonntag im Zelt bleibt, kann auch tags darauf abgeholt werden. Der Rest vom Fest dann im Teufelsturm. Und die ersten Personen kommen auch sofort nach Öffnung am Donnerstag. Bei einer jungen Frau war es die Freundin, die eigentlich auf die Jacke aufpassen sollte. In einem anderen Fall wurde einfach an einen anderen Gast die falsche Jacke ausgegeben. Auch eine Mutter kommt vorbei, sucht die Jacke, die ihr Sohn irgendwo verloren hat. Bei der MKG aber ist sie nicht gelandet, unverrichteter Dinge muss sie von dannen ziehen.
Garderobennummer zur Sicherheit fotografieren
Nicht alle, die zum karnevalistischen Fundbüro kommen, möchten ihre Geschichte und den Namen in der WP lesen. Was fast allen gemeinsam ist: die Plakette mit der Garderobennummer ist nicht mehr da. Eigentlich möchte Jörg Spiekermann die sehen. „Ich muss mich ja absichern, dass ich die Sachen an die richtigen Besitzer ausgebe“, erklärt er. Also fragt er in diesem Fall etwa nach Aussehen der Jacke, besonderen Merkmalen oder Inhalt der Taschen. Oder man kann ein Handyfoto zeigen, wo man sie an hat. Sein Rat für jeden Jecken im Zelt: „Mit dem Handy ein Bild von der Nummer der Garderobenplakette machen! Zur Sicherheit.“
Bevorzugte Jackenfarbe: schwarz
Das Aufkommen an Fundsachen war dieses Mal übrigens im Durchschnitt. Und so ausgefallen und fantasievoll die Kostüme sind: Bevorzugte Jackenfarbe ist eindeutig schwarz.
Für die MKG-Karnevalisten ist ihr Fundbüro zwar ein gewisser Aufwand, gehört aber zum Service. Jörg Spiekermann: „Wir wollen ja, das die Leute im nächsten Jahr wiederkommen.“
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