Menden. . Das älteste Haus in Menden wird in den kommenden Jahren saniert. Das Alte Hospiz bekommt neue Mieter. Der Verein Aktivokal ist schon eingezogen.

Es ist wieder Musik drin: Das Alte Hospiz am Kirchplatz hat mit dem Verein „Aktivokal“ einen neuen Mieter. Die Kulturschaffenden um den Vorsitzenden Klaus Levermann nutzen einen Raum in dem wohl ältesten Gebäude der Stadt für Proben und als Versammlungsraum für den Verein.

Das Alte Hospiz am Kirchplatz.
Das Alte Hospiz am Kirchplatz. © Arne Poll

„Das ist jetzt erst einmal der Ausgangspunkt für die weiteren Planungen“, sagt Klaus Levermann, der mit seinen Mitstreitern den Verein auf drei Säulen aufgebaut hat. Die eine ist der Vokal-Treff im Neuen Hospiz. Dort sollen auch Kurse stattfinden. Der Verein will für sein Projekt „Mendories“ proben, eine Art Menden-Musical mit Erinnerungen an die alten Zeiten. Aufführung soll am 29./30. und 31. März auf der Wilhelmshöhe sein.

Die Zeit für „Aktivokal“ könnte allerdings erst einmal begrenzt sein. Denn die Stadtverwaltung geht davon aus, dass das Gebäude in den Jahren 2020 und 2021 groß saniert wird. „Dieses Jahr wird der Sanierungsaufwand ermittelt“, sagt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Ohnehin habe die städtische Immobilientochter ISM gerade keine Personalkapazitäten, um noch eine Sanierung des Alten Hospizes zu planen. „Der ISM konzentriert sich auf Gut Rödinghausen“, sagt Ehrlich. Die Sanierung des historischen Gutes soll voraussichtlich in diesem Jahr beendet werden.

„Aktivokal“ wird Untermieter

Nach der Sanierung des Alten Hospizes will der Sozialverband SKFM mit seiner Verwaltung in dem Fachwerk-Gebäude einziehen. Diese Vereinbarung zwischen Stadt und Sozialverband ist bereits getroffen worden. Auch „Aktivokal“ soll nach der Sanierung weiter in dem Gebäude bleiben, dann allerdings nur noch als Untermieter.

Leerstand seit August 2015

Das Alte Hospiz steht seit dem 1. August 2015 leer. Dort war vorher die städtische Musikschule untergebracht. Dazu wolle „Aktivokal“ übrigens keine Konkurrenz sein. „Im Gegenteil“, sagt Klaus Levermann. „Wir stimmen uns bei allem, was wir tun, auch mit den anderen ab. Wir wollen zusammenarbeiten, nicht gegeneinander.“

Aktuell sind im Haus noch Ausstellungsstücke des Museums gelagert. Das Material soll mit der Eröffnung von Gut Rödinghausen nach Lendringsen umziehen.

Die Pläne für ein Mittelaltermuseum des Deutschmeister-Ordens sind vom Tisch. „Wir haben das nicht mehr weiter verfolgt“, sagt Johannes Ehrlich. Der Verein mit Sitz in Berlin habe sich nicht mehr gemeldet. Die Hobbyritter hatten vorgeschlagen, im Alten Hospiz ein Mittelaltermuseum einzurichten. Dafür entstand vor vier Jahren sogar ein 1,20 Meter langes Modell, in dem die Ritter ihre Vorstellungen auch optisch umsetzten. Einzig die Finanzierung war damals noch nicht gesichert. Die Ritter hatten für eine Nutzung im historischen Sinne plädiert und ein Engagement der Stadt vermisst.

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