Menden. . Die CDU will mit einem Bürgerhaus ins Alte Hospiz. Aber auch Hobbyritter haben noch Pläne für das Gebäude in der Tasche.
Der Deutschmeister-Orden hält weiter an seiner Idee fest, im Alten Hospiz ein Mittelaltermuseum einzurichten. Das kollidiert mit dem Vorschlag der Ortsunion. Die CDU wünscht sich, dass die Bürgerhaus-Idee nach dem Planungsstopp für das Bürgerhaus am Rathaus im Alten Hospiz umgesetzt wird.
Da war doch was, dachten sich auch viele WP-Leser, als sie vom Vorschlag der Ortsunion erfuhren. Und tatsächlich: „Wir haben weiterhin unser Interesse signalisiert“, sagt André Schuchardt vom „Förderverein Hochmeister Deutschorden“. Der Berliner Verein hält die mittelalterlichen Traditionen aus der Zeit von 1250 hoch. Er distanziert sich aber von den noch aktiven Ordensleuten heutiger Zeit. Die Hobbyritter hatten vorgeschlagen, im Alten Hospiz ein Mittelaltermuseum einzurichten. Dafür entstand vor zweieinhalb Jahren sogar ein 1,20 Meter langes Modell, in dem die Ritter ihre Vorstellungen auch optisch umsetzten. Einzig die Finanzierung war damals noch nicht gesichert. „Wir hoffen auf Sponsoren“, erklärte Schuchardt damals.
Die Idee sei mit der Bürgermeisterwahl Ende 2015 irgendwie versackt, sagt Schuchardt. „Der alte Bürgermeister hat vor der Wahl nichts mehr unternommen. Der neue Bürgermeister hat sich nicht mehr bei uns gemeldet. Wir haben uns aber ehrlich gesagt auch nicht mehr in Erinnerung gerufen.“
Gebaut im 13. Jahrhundert
Am Alten Hospiz hängt weiter ein Hinweis auf die Städtische Musikschule. Diese ist aber bekanntlich vor mehr als zwei Jahren endgültig in die ehemalige Westschule umgezogen. Seitdem wird das Haus noch als Lager genutzt. So war beispielsweise das Synagogen-Mahnmal aus der Hochstraße hier während der Bauarbeiten eingelagert. Beim Alten Hospiz im gotischen Baustil handelt es sich um das wohl älteste erhaltene Gebäude der Stadt. Das Hospiz „Zum Heiligen Geist“ wurde Ende des 13. Jahrhunderts gebaut. Auch die Stadtverwaltung wollte mal ein Industriemuseum, das nun auf Gut Rödinghausen entsteht, in dem Gebäude einrichten.
Welche der Ideen sich durchsetzen wird, ist völlig offen. Letztlich entscheidet die Politik über die Umsetzung. Einen konkreten Antrag hat aktuell nur die CDU formuliert. Die Ortsunion will in den kommenden Wochen eine politische Mehrheit dafür finden, den Bürgerhaus-Vorschlag zunächst prüfen zu lassen. Eine Umsetzung wäre dann in weiteren Schritten zu beschließen.
André Schuchardt findet die CDU-Idee übrigens gar nicht gut. Das historische Gebäude habe einen besonderen Wert, der sich für eine museale Nutzung eigne. „Ein Bürgerhaus finde ich an dieser Stelle deplatziert. Das gehört doch zum Rathaus.“