Menden. . Der Aufprall erfolgte frontal auf der Linksabbiegespur: Der Roller-Unfall vom 2. November 2018 auf dem Bräukerweg gibt Ermittlern noch Rätsel auf.
Er hatte keine Chance auszuweichen: Der 60-jährige Fahrer eines Motorrollers aus Platte Heide, der am frühen Morgen des 2. November auf dem Bräukerweg nach dem Aufprall auf ein Auto starb, hätte den Unfall mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht verhindern können. Das steht im Gutachten zu dem schrecklichen Geschehen, das der Polizei jetzt vorliegt. Der Platte Heider, als Vereinsmensch im Ortsteil bekannt und beliebt, hatte an diesem Freitagmorgen gegen 5.50 Uhr aus Richtung Iserlohn kommend als Linksabbieger in die Holzener Straße einfahren wollen, als er vom Auto eines Mendeners (21) erfasst wurde, der stadtauswärts unterwegs war.
Auf Abbiegespur statt geradeaus gefahren
Der Wagen fuhr laut Gutachten aber auf der Linksabbiegespur zur Hermann-Löns-Straße: Der Aufprall des Rollers auf das Auto sei somit frontal erfolgt – und nicht seitlich, wie bisher angenommen wurde. Warum der Wagen des jungen Autofahrers, der weder angetrunken noch zu schnell gewesen sei, auf die Abbiegespur geriet, müsse noch geklärt werden, sagt Marcel Dilling, Sprecher der Kreispolizeibehörde, auf Anfrage der WP.
Rechtliche Bewertung noch offen
Zur rechtlichen Würdigung des Geschehens kann zurzeit noch nichts gesagt werden. Laut Dilling besteht grundsätzlich der Verdacht der fahrlässigen Tötung. Die Staatsanwaltschaft in Arnsberg kann allerdings ohne die noch ausstehende Prüfung des Gutachtens derzeit nicht sagen, wie sie das Geschehen bewerten und eine mögliche Anklage formulieren wird, erklärte der Arnsberger Oberstaatsanwalt Thomas Poggel als Behördensprecher.
Neue Ampel oder Kreisverkehr
Wie berichtet, hatte die Unfallkommission des Märkischen Kreises die Kreuzung schon vor dem 2. November als Unfallschwerpunkt im Blick. Jetzt wird geprüft, ob eine neue Ampelanlage oder ein Kreisverkehr mehr Sicherheit schaffen.