Menden. . Nach den schweren Unfällen an der Kreuzung Holzener Straße: Stadt will Verkehrsgutachter beauftragen. Danach neue Ampelanlage oder Kreisverkehr
Nach zwei tödlichen Unfällen im November und zuvor schon schweren Karambolagen mit Linksabbiegern vom Bräukerweg in die Holzener Straße hat die Unfallkommission jetzt der Stadt empfohlen, einen Verkehrsgutachter zu beauftragen. „Stimmt die Politik zu, dann soll der Experte feststellen, ob die künftige Verkehrsführung an diesem Knoten mit einer neuen Ampelanlage oder mit einem Kreisverkehr sicherer gemacht werden kann“, sagte der Mendener Verkehrsplaner Andreas Nolte am Mittwoch.
Sicher und leistungsfähig
Die zunächst von den Planern angedachte Möglichkeit, das Linksabbiegen per Ampelschaltung so abzusichern, dass alle anderen Fahrtrichtungen warten müssen (die WP berichtete), hat sich als unpraktikabel herausgestellt. Laut Andreas Nolte würde die wichtige Kreuzung, die trotz ihrer hohen Belastung beim Verkehrsfluss im Großen und Ganzen gut funktioniere, damit faktisch lahmgelegt.
Das Spannungsfeld zwischen mehr Sicherheit und der benötigten Leistungsfähigkeit des Knotens könne von der vorhandenen Ampelanlage nicht bewältigt werden. Somit solle der Verkehrsgutachter im Fall seiner Beauftragung eine Zwei-Varianten-Prüfung vornehmen. Fiele die Entscheidung für den Kreisverkehr, wäre es der zweite auf dem Bräukerweg – nach dem Knoten am Glockenblumenweg.
Unfallkommission hat viele Möglichkeiten
Die Unfallkommission des Märkischen Kreises soll Unfallhäufungen erkennen, analysieren und beseitigen helfen. Ihr Spektrum umfasst bauliche, verkehrsrechtliche und verkehrspolizeiliche Maßnahmen.
Zur Kommission zählen Polizei, Verkehrsbehörden, Bezirksregierung und Straßen NRW.
Ob Ampel oder Kreisel: Zuständig für den Umbau wäre in jedem Fall der Landesbetrieb Straßen NRW, erklärte Nolte. Denn der hat die Baulast für den Bräukerweg als Landstraße 680. Den Einwand, dass damit dann möglicherweise noch lange Zeit ins Land geht, bis es tatsächlich zu Baumaßnahmen und somit zur Abwendung der Gefahren an dem Unfallschwerpunkt kommt, lässt der zuständige Beigeordnete der Stadt, Sebastian Arlt, nicht gelten: „Wenn solche Maßnahmen bei den Bürgern auf Verständnis stoßen sollen, dann müssen sie fundiert, gut begründet und vorbereitet sein.“ Schnellschüsse seien jedenfalls der falsche Weg.
Der tödliche Unfall mit einem nach links abbiegenden Rollerfahrer vom 2. November wird derweil noch untersucht. Wie berichtet, soll dieses Gutachten die Ursache ermitteln und in Kürze vorliegen. Die Unfallkommission hatte sich indes unabhängig davon mit dem Knoten befasst. Denn die Kreuzung hatte sich schon zu einer „Unfallhäufungsstelle“ entwickelt, nachdem sie zur Umleitungsstrecke für die lange Zeit gesperrte Provinzialstraße in Halingen zählte. Am 19. November brach eine Autofahrerin kurz vor Erreichen der Kreuzung am Steuer zusammen, es kam zum zweiten Unfall mit tödlichem Verlauf binnen weniger Tage.