Menden. . Zumindest eine weitere Industrie-Brache bleibt Menden nach der Insolvenz von SAM erspart. Zwei heimische Unternehmen haben die Gebäude übernommen.
Zumindest eine weitere Industrie-Brache bleibt Menden nach der Insolvenz von SAM erspart. Zwei heimische Unternehmen haben die Gebäude des zahlungsunfähigen Badezimmer-Ausstatters in der Horlecke inzwischen übernommen.
Die 3600 Quadratmeter große Gewerbehalle an der Intzestraße hat die Mendener Firma Avenarius gekauft. Sie residiert derzeit noch am Kösterskämpchen an der Oese. „Wir wollen weiter wachsen. Das ist an unserem jetzigen Standort nicht möglich“, sagte Inhaber Bernd Avenarius
100 Mitarbeiter verloren in Menden Arbeitsplatz
Das Familienunternehmen SAM (Schulte Armaturen Menden), das Mitte der 70er Jahre gegründet worden war, war vor gut zwei Jahren in Zahlungsschwierigkeiten geraten.
Dann stieg der chinesische Investor Guangdong Kinen Sanitary Industries ein, verkaufte aber im vergangenen Herbst die Produktion, die kurz danach in die Pleite schlitterte. Kinen behielt lediglich die Vertriebsgesellschaft und die Markenrechte von SAM.
In Menden verloren etwa 100 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz, am Produktionsstandort Leipzig waren 80 Männer und Frauen betroffen.
auf Anfrage dieser Zeitung. Sein Unternehmen entwickelt und konstruiert hochwertige Bad-Armaturen und -Accessoires, die zum Teil im Ausland, aber auch in der Region gefertigt werden. Derzeit besteht die Belegschaft aus 13 Mitarbeitern, zwei davon stammen übrigens von SAM. Bereits Ende Januar möchte Avenarius umziehen.
Branchenkenner
Der 50-Jährige kennt sich blendend aus in der Branche: Bevor er sich im Jahr 2001 selbstständig gemacht hat, arbeitete er in der Geschäftsführung eines anderen Mendener Badezimmer-Ausstatters: SAM.
Die ehemalige SAM-Galvanik hat nach Informationen der WESTFALENPOST der heimische Unternehmer Alexander Schiffer übernommen. Er ist unter anderem Geschäftsführer der Firma Mendener Oberflächentechnik und der Galvanotechnik Breitungen (Thüringen). Eine schriftliche Anfrage dieser Zeitung ließ Schiffer bisher jedoch unbeantwortet.
Insolvenzversteigerung
Von SAM bleibt derweil nur noch die Vertriebsgesellschaft übrig.
Allerdings, so mutmaßen Insider, ist nicht klar, wieviel Ware sie für den Vertrieb noch übrig hat. Bei einer Insolvenzversteigerung Mitte Dezember sollen in der Horlecke auch palettenweise SAM-Produkte den Besitzer gewechselt haben. Käufer ist demnach der „1a Fachmarkt“ im norddeutschen Laer.
Um die Firmen-Homepage von SAM kümmert sich jedenfalls niemand mehr. Dort heißt es: „Aktuell gibt es keine offenen Stellen, schauen Sie aber doch regelmäßig vorbei.“
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