Fröndenberg. . Experten sind sich uneins, warum sich Fasan Hugo in Fröndenberg so ungewöhnlich verhält. Versicherungsfachmann sagt, wer im Schadensfall haftet.
Die Angriffe des Fasans Hugo auf Autos sorgen für Diskussionen unter Natur-Experten. Für die Mendener Tierschützerin Barbara Kemper dagegen ist die Sache klar: Sie vermutet, dass der bunte Vogel Autos einfach für Konkurrenten in seinem Revier hält. Wenn Hugo Kratzer im Lack hinterlässt, könnte es kompliziert mit der Schadenregulierung werden.
Bunte Autos als Konkurrenz?
„Das Verhalten ist überhaupt nicht ungewöhnlich“, sagt Kemper. „Männliche Fasane verteidigen ihre Reviere extrem gegen Widersacher oder Konkurrenten.“ Sehr selten sei eher, dass Hugo sein Revier offensichtlich sehr nah an der Straße angelegt hat. Für sie sei nachvollziehbar, dass Hugo vor allem farbige und glänzende Autos ins Visier nimmt. „Je bunter und prächtiger der männliche Konkurrent, desto stärker bekämpft er diesen. In den bunten Autos sieht er solche Konkurrenten.“
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Bislang soll es durch die Angriffe des Fasans noch zu keinen nennenswerten Schäden an Fahrzeugen gekommen sein. Bei der Kreispolizei Unna war jedenfalls noch kein Fall aktenkundig (WP berichtete). Falls Hugo aber tatsächlich einmal Schaden hinterlassen sollte, könnte es kompliziert werden.
Vollkasko haftet meist für alle Wildschäden
„Man muss schauen, was man für einen Tarif hat“, sagt Versicherungsfachmann Manfred Altenburg vom Fröndenberger Büro der Nürnberger Versicherung. In Vollkasko-Tarifen seien in der Regel alle Wildschäden abgedeckt. Welcher Eigenanteil bei der Regulierung übrig bleibt, habe man in der Regel vorher selbst festgelegt. Die Höhe des Eigenanteils bestimmt den Jahresbeitrag mit.
Im Fall des Fasans müsse man unter Umständen tief ins Kleingedruckte abtauchen: „Dafür müsste man sich schon die gesamten Bedingungen durchlesen“, sagt Altenburg. Manche Versicherungen unterscheiden grundsätzlich zwischen Haustieren, Haarwild und Federwild. Bei einem neuen Wagen rät Altenburg grundsätzlich zur Vollkasko. Gerade Lackschäden könnten schnell einmal mehrere tausend Euro kosten.
Warnung vor Wilderei
Sollte Hugo irgendwann einmal sein Verhalten mit dem Leben bezahlen, darf man den Schaden übrigens auf keinen Fall ignorieren. Ein Wildunfall muss der Polizei und dem zuständigen Jagdpächter gemeldet werden. Dem Jagdpächter gehört dann auch das ums Leben gekommene Tier. Wer den Fasan einpackt, beginge Wilderei.
Anwohner witzeln über Verkehr
Der WP-Bericht über das außergewöhnliche Tier sorgt unterdessen für zahlreiche Reaktionen. Viele Leser fühlen sich in ihren Beobachtungen bestätigt. Augenzwinkernd wird auch immer eine ganz andere Erklärung für das Verhalten diskutiert: Anwohner sollen den Fasan so „abgerichtet haben“, dass er gezielt Autos anhält und für eine Verkehrsberuhigung auf der Abkürzung nach Unna sorgt.