Fröndenberg. . Ein Fasan attackiert in Fröndenberg Autos und stellt sich Fahrzeugen in den Weg. Für Experten ist das Verhalten ein einziges Rätsel.

Er stellt sich vor Autos, sperrt die Straße, hackt in Felgen und macht selbst vor Lastwagen nicht Halt. Ein verrückter Fasan sorgt am Thabrauck für Aufsehen. Experten attestieren dem Tier ein völlig ungewöhnliches Verhalten. Anwohner haben den majestätischen Flattermann liebevoll auf den Namen Hugo getauft.

Ziel: glänzende und bunte Autos

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Der bunte Vogel ist an der Landstraße schon bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. Er halte willkürlich Autos an, schimpfe und stelle das Federkleid zur Schau. Auch das Auto der WP-Fotografin weckt Interesse des Tieres. Es soll sogar schon regelrechte Attacken auf Fahrzeuge gegeben haben. Anwohner berichten davon, dass der Fasan auf Motorhauben und Windschutzscheiben eingehackt haben soll. Vor allem Autos in Leuchtfarben oder mit glänzenden Elementen sollen es ihm angetan haben.

Experten stehen vor einem Rätsel: „Das ist ein ganz seltsames Verhalten“, sagt der Fröndenberger Hegering-Leiter Thorsten Wortmann. Auch er kennt schon viele Geschichten von Hugo. Es sei ein Rätsel, warum sich der Vogel ausgerechnet immer in diesem Bereich aufhalte und keine Scheu vor Menschen und Fahrzeugen zeige. Wortmann zeigt sich erstaunt, dass Hugo sein halsbrecherisches Verhalten bislang immer überlebt hat. Der Hegering sah bislang keinen Anlass einzugreifen.

Ähnlicher Fall in England

Nachbarn unken schon, dass der Fasan abgerichtet wurde, um den Verkehr zu beruhigen.
Nachbarn unken schon, dass der Fasan abgerichtet wurde, um den Verkehr zu beruhigen. © Martina Dinslage

Bei der Polizei ist der Fasan bislang noch nicht aktenkundig geworden. Es gebe keine Meldungen oder gar Anzeigen und auch dem Bezirksdienst sei der fliegende Täter gänzlich unbekannt, sagt Polizei-Sprecherin Vera Howanietz auf Nachfrage. Auch die Polizei drücke die Daumen, dass sich Hugo noch lange an seinem Leben erfreuen darf.

Hegering: „Das ist ein Einzelfall“

Anwohner meinen sich erinnern zu können, dass der Fasanen-Spuk bereits vor zwei Jahren begonnen hat. Das bestätigt auch Hegering-Leiter und Jäger Thorsten Wortmann. Er habe in den vergangenen ein bis zwei Jahren immer wieder mal die Geschichten gehört. Eine Erklärung hat der Hegering nicht. Wortmann ist hierzulande auch kein Fasan mit ähnlichem Verhalten bekannt: „Das ist ein Einzelfall.“

International bekannt wurde die Geschichte des britischen Postboten Barry Hutchinson, der bei seiner Arbeit immer von einem Fasan angegriffen wurde. Der Postbote sah seine orangene Jacke als Ursache für die Attacke. Seine letzte Hoffnung: Der Fasan möge bitte schnell in die Balz kommen und dann das Revier wechseln. Ob sich die Hoffnung bestätigte, ist nicht überliefert.

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