Menden. . Deutsch-Rapper Dendemann veröffentlicht sein neues Album „Da nich für“. Im Video geht’s um seine Heimat Menden und Drogen auf der Kirchtreppe.

Er ist zurück aus der Versenkung! Deutsch-Rapper Dendemann bringt nach acht Jahren Pause im Januar ein neues Album heraus. Eine erste Kostprobe aus dem Album des gebürtigen Mendeners ist bei Facebook zu sehen. Und Überraschung: Der prominente Sohn der Stadt singt über seine Heimat.

Wer jetzt eine große PR-Kampagne für die Hönnestadt erwartet hat, wird gleich enttäuscht. Der Name Menden bleibt – zumindest im veröffentlichen Schnipsel von „Wo ich wech bin“ – unausgesprochen. Die Zeichen sind aber eindeutig. In Sekundenbruchteilen blitzt das alte Rathaus im Hintergrund auf. „Dende“ steht vor Tischtennisplatten und Betonwänden, die arg an die Gesamtschule Fröndenberg erinnern. Das eine Minute und 36 Sekunden lange Musikvideo wirkt wie eine einzige Bildstörung. Farben blitzen auf, vermischen sich und verschwinden wieder. Dendemann hat jetzt gefärbt blonde Haare. Menden soll Lust auf die Veröffentlichung des Albums am 25. Januar 2019 machen. Typisch sauerländisch heißt allerdings auch das Album schlicht: „Da nich für.“

Geboren in der Kleinstadt

Cover des neuen Albums (Erscheint am 25. Januar 2019): „Da nich für“
Cover des neuen Albums (Erscheint am 25. Januar 2019): „Da nich für“ © Sebastian Denz

„Im Kopf und im Herz bin ich oft wieder hier. Du kriegst mich aus dem Dorf, doch das Dorf nicht aus mir“, singt Dendemann im Refrain des neuen Titels. Es ist nicht das erste Mal, dass Dendemann seine Wurzeln besingt. Mit „Geboren in der Kleinstadt“ hatte er seiner Heimat im November als musikalischer Sidekick von Jan Böhmermann im Neo Magazin Royale (ZDF Neo) ein Denkmal gesetzt: „Es fing in Wickede Wimbern an. Kein Schreihals da mit dickeren Stimmbändern. Born & Raised in Menden im Sauerland. Hörma – daher hat Dende seinen Bauernslang.“

Heroin vor St. Vincenz

Acht Jahre lang wohnte Dendemann an der Klosterstraße. Im dritten Schuljahr zog er zum Papenbusch, direkt neben die britsche Kaserne. Die Jugend scheint abenteuerlich gewesen zu sein: „.... vorher Shore auf den Kirchentreppen. Idyllabfuhr, wo bleibst du nur?“, singt Dendemann. Shore ist Szenesprech für Heroin.

Der Song „Wo ich wech bin“ gibt einige Rätsel auf. „Komplett verständlich ist das vermutlich nur für zwei, drei Leute, die ich kenne“, sagt Dende und lässt sich von seiner Agentur zitieren. „Es geht um alle möglichen Dinge, die in meiner Heimatgegend passiert sind“, sagt er. Der melodramatische Song rekapituliere die frühen Dende-Jahre. Das neue Album soll politischer sein als alle anderen Dendemann-Alben bislang. „Die Politik kam ganz von selbst rein“, sagt der ehemalige Walram-Schüler.

Neue Tour im nächsten Jahr

Dendemann war abgetaucht, wollte keine Auftritte, keine Interviews. Dabei will er seit 2014 am neuen Album gearbeitet haben. Das Engagement im ZDF Neo kam dazwischen. Wer Dendemann mal wieder live erleben will, hat bei seiner großen Tour im nächsten Jahr die Chance, unter anderem am 7. Februar im Freizeitzentrum West in Dortmund.