Menden. . Die Grünen liegen bei der Sonntagsfrage zur Kommunalwahl in Menden überraschend vorne. So überraschend schneiden die anderen Parteien ab.
Die Grünen haben bei der Menden-Wahl der WESTFALENPOST-Redaktion bei der Sonntagsfrage gewonnen. Die Öko-Partei führt mit 21,7 Prozent allerdings nur knapp vor CDU, SPD und FDP. Die vier Parteien liegen weitestgehend gleichauf. Andere Parteien folgen mit deutlicherem Abstand.
Total überrascht beim Anruf
Grünen-Fraktionschef Peter Köhler will beim Anruf der Redaktion erst gar nicht glauben, dass es seine Partei sogar vor die CDU geschafft hat, die bei der letzten Kommunalwahl mit 46,2 Prozent der abgegebenen Stimmen die absolute Mehrheit nur knapp verfehlte und alle Stimmbezirke gewann. Die Grünen holten damals 12,9 Prozent. „Natürlich freut mich so etwas“, sagt Köhler. Er sehe das Ergebnis durchaus auch im Zusammenhang mit dem Bundestrend. „Ich glaube, dass die Grünen im Bund gute Arbeit gemacht haben.“ Mit Themen wie dem Kohleausstieg und dem Hambacher Wald gebe es Themen, die bis nach Menden hineinwirken. Hier waren die Grünen eher nicht durch spektakuläre Aktionen oder als Protestpartei aufgefallen. „Ich behaupte, dass wir eine recht sachorientierte und fundierte Politik machen.“
Bei mittlerer Altersgruppe gepunktet
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Die Grünen konnten vor allem in der mittleren Altersgruppe von 41 bis 65 punkten. In dieser Gruppe erreicht die Öko-Partei fast 30 Prozent Stimmanteile. In den jüngeren Altersgruppen blieben die Grünen unter 20 Prozent. Bei den anderen Parteien verteilen sich Anhänger weitestgehend auf alle Altersgruppen.
CDU will auch dieses Ergebnis ernst nehmen
„Wir wollen in allen Altersgruppen punkten“, sagt CDU-Sprecher Matthias Eggers, der ankündigt, auch diese Umfrage ernst nehmen zu wollen. Die CDU steht vor einer Verjüngung. Der Parteivorstand wartet darauf, dass sich ihre Ratskandidaten erklären, ob sie noch einmal antreten wollen. Nach Stillstand am Nordwall und Endlosbaustellen kämpfen die Christdemokraten außerdem aktuell um sichtbare Erfolge im Stadtbild vor der anstehenden Kommunalwahl im Herbst 2020.
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In der Umfrage macht auch die FDP (6,2 Prozent bei der Kommunalwahl 2014) einen Sprung nach oben. Die SPD (25,8 Prozent in 2014) bleibt unter dem alten Ergebnis, hält aber etwa das alte Niveau und stürzt in der Menden-Umfrage nicht so ab wie auf Bundesebene, was Ortsvereinschef Mirko Kruschinski positiv aufnimmt.
Anderer Modus bei echter Wahl
Achtung: Die Sonntagsfrage beinhaltet mit Blick auf die Kommunalwahl eine Unsicherheit. Die Wähler stimmen bei der echten Wahl nicht direkt für eine Partei, sondern für einen freien oder parteiabhängigen Kandidaten in ihrem Wahlbezirk, die sogenannte personalisierte Verhältniswahl. Die Stimme wird gleichzeitig für die Partei gezählt. Es ist denkbar, dass ein Wähler Partei-Anhänger ist, aber den Kandidaten nicht wählen will oder andersherum.