Menden. . Sturm Friederike und der trockene Sommer setzen dem Mendener Forst zu. Ein weiterer Übeltäter gesellt sich nun hinzu: der Borkenkäfer.
Laut Stadtförster Dirk Basse könnten besonders betroffene Teile des Mendener Stadtwaldes bis zu 100 Jahre benötigen, um sich vollständig von den Sturmschäden und der Trockenheit zu erholen.
Es ist ein wahres Seuchenjahr für die Wälder. Erst Sturmtief Friederike, dann die wochenlange Trockenheit. Beides hat dem Mendener Wald ordentlich zugesetzt, wie Stadtförster Dirk Basse bestätigt. Während die Folgen des trockenen Sommers – ausreichend Niederschlag im Herbst und Winter vorausgesetzt – nach etwa zwei Jahren wieder aufgefangen sind, wird es bei den Sturmschäden noch deutlich länger dauern.
Erste Pflanzen kehren zurück
„Die meisten Bäume stecken die Trockenheit gut weg“, sagt Basse. Dass der große Regen in diesem Sommer ausgeblieben ist, lasse sich in der Zukunft bei der Fällung der Bäume anhand der Jahresringe bestimmen. Den Bäumen, die jedoch vom Sturm Friederike arg gebeutelt sind, gibt der trockene Sommer „den Rest“, wie Basse sagt. So hätten viele Fichten beispielsweise Probleme oder seien bereits abgestorben. Denn die anhaltende Trockenheit begünstigt auch die Verbreitung des Borkenkäfers, der die Hauptschäden verursacht, wie der Stadtförster erklärt.
Das Ausmaß der Sturmschäden ist vor allem am Limberg deutlich. Der Kahlschlag ist von der Oesberner Straße aus gut zu erkennen. „Der Teil braucht mindestens 90 Jahre, bis es wieder ein schöner, geschlossener Bestand ist“, sagt Basse. Grundvoraussetzung dafür: Keine weiteren Katastrophen wie Kyrill vor elf Jahren oder Friederike im Januar. Auf dem Limberg spricht der Experte von einer Kahlschlag-Flora. Bevor sich dort Bäume in die Höhe recken, erobern zunächst Waldweideröschen oder der Fingerhut das Gebiet zurück. Dies dauere ein bis zwei Jahre. Der Stadtförster sieht gerade für diesen Bereich – wie auch an allen anderen Flächen im Mendener Gebiet – Neupflanzungen in Form von Mischwäldern vor.
Vor allem Kiefern, Lärchen und Weißtannen sollen zurückkehren. Fichten, so Basse, stünden auch zur Diskussion, werden aber nicht explizit gepflanzt, sondern durch natürliche Anpflanzung gerne mitgenommen.
„Am besten sind Bäume, die auch mit dem Klimawandel gut zurechtkommen“, sagt Dirk Basse. Damit meint er vor allem heimische Pflanzen wie Kiefern und Lärchen. Der Stadtförster hofft, dass das Seuchenjahr für den Mendener Wald bald ein Ende findet und nicht noch weitere Katastrophen im Herbst oder Winder dem Gehölz weiter zusetzen.