Menden. . Aufatmen: Nach langer Suche hat der Verein für körper- und mehrfachbehinderte Menschen eine Leitung für den ambulanten Pflegedienst gefunden.
Aufatmen beim VKM: Nach monatelanger Suche hat der Verein für körper- und mehrfachbehinderte Menschen eine Leitung für den ambulanten Pflegedienst gefunden. „Im Pflegebereich gibt es generell zu wenig Mitarbeiter“, erläutert Geschäftsführerin Marie-Ellen Krause. Auch wenn eine Leitung gefunden wurde, sucht der VKM weiter händeringend nach Mitarbeitern im Pflegebereich.
Fachkräftemangel spürbar
Ursprünglich wollte der VKM seinen neuen Pflegedienst bereits im vergangenen Jahr starten, dann war März der neu anpeilte Termin. Doch aufgrund des Fachkräftemangels musste das Projekt zeitlich verschoben werden. In dieser Woche nun nimmt die neue Leitung des Pflegedienstes ihre Arbeit auf, zeigt sich Marie-Ellen Krause erleichtert. Die besondere Herausforderung war, dass jemand gesucht wurde, „der nicht nur im stationären Bereich, sondern auch ambulant gearbeitet hat“.
Bewohner suchen gerade Möbel aus
Auch weiterhin sucht der VKM nach Mitarbeitern. Während Mitarbeiter mit pädagogischer Ausbildung gefunden werden konnten, wird für den Pflegedienst – sowohl für das neue Haus als auch für das Wohnhaus an der Sollingstraße und die Villa Dominik – weiterhin Personal gesucht. Denn in diesem Sektor kommt erschwerend hinzu, dass eine Mitarbeiterin, die schwanger wird, sofort in den Mutterschutz gehen muss, wie Marie-Ellen Krause erklärt.
Zeitplan passt
Am 1. September soll das neue Haus am Lenzenplatz (Zufahrt/Anschrift: Hofeskamp 22) bezugsfertig sein. „Wir liegen super im Zeitplan, so dass der Termin gehalten werden kann“, sagt Marie-Ellen krause. Viele der künftigen Bewohner seien gerade dabei, Möbel auszusuchen. 16 Plätze sind vergeben, die Warteliste ist weiterhin lang. Die Hausgemeinschaft am Lenzenplatz, in der schwer und mehrfach behinderte Menschen zusammen leben, gilt als „Leuchtturmprojekt für ganz Südwestfalen“, weiß Marie-Ellen Krause: „So etwas gibt es im weiteren Umkreis noch nicht.“ Es habe auch Nachfragen anderer Vereine und Verbände gegeben: „Die haben aber schnell wieder Abstand genommen, so etwas in ihrer Stadt umzusetzen, als sie gehört haben, wie viel Arbeit daran hängt.“
Wohnschule als Vorbereitung
Zentraler Bestandteil der Vorbereitung war die Wohnschule. Hier wurden die künftigen Bewohner, die derzeit entweder im Wohnhaus Sollingstraße, in der Villa Dominik oder oft noch zu Hause bei ihren Eltern leben, durch praktische Anleitungen und Übungen auf mehr Selbstständigkeit vorbereitet.
„Sie werden sicherlich nie ganz alleine ihren Haushalt schmeißen können, aber sie haben sehr vieles gelernt“, sagt Marie-Ellen Krause. Die Resonanz auf das Projekt Wohnschule war derart gut, dass im Herbst ein neuer Durchlauf gestartet wird. Es gibt bereits Interessenten, es sind aber noch einige Plätze frei.
>> HAUSGMEINSCHAFT FÜR 16 MENSCHEN
Der VKM ist Träger und Betreiber des „Wohnhauses Sollingstraße“ und der „Villa Dominik“. Zum 1. September kommt eine Hausgemeinschaft am Lenzenplatz für 16 Menschen mit Behinderung hinzu, die teilweise einen sehr hohen Unterstützungsbedarf beim selbstständigen Wohnen haben. Durch den neuen ambulanten Pflegedienst will der VKM feste Bezugspersonen, sichere Planung und Kontinuität für die Bewohner garantieren.
Der Pflegedienst soll nicht nur die Versorgung der Mieter im neuen Wohnhaus übernehmen, sondern auch die Behandlungspflege in den stationären Wohneinrichtungen, also im Wohnhaus Sollingstraße und in der Villa Dominik.