Menden. Trotz Sportplatz-Sperrung bleibt Oesbern Ziel für die Maiwanderer in Menden. Deutlich weniger Menschen unterwegs. Ordnungskräfte zufrieden.

Ordnungsamt und Polizei zeigen sich in einer ersten Bilanz sehr zufrieden mit dem Verlauf des Maiwanderns 2018. Trotz der Sperrung des Sportplatzes pilgerten mehrere Hundert meist jugendliche Wanderfreunde Richtung Oesbern. Allerdings blieb es dort deutlich ruhiger als in den Vorjahren.


Bollerwagen und Bier: Die Gruppen bleiben friedlich.
Bollerwagen und Bier: Die Gruppen bleiben friedlich.

„Für uns gab es kein Weiterso“, sagt Sebastian Arlt, der Erste Beigeordnete der Stadt Menden bei einer gemeinsamen Bilanz-Pressekonferenz mit der Polizei. In den vergangenen Jahren hatten die Ordnungskräfte mit schwer alkoholisierten Minderjährigen und Ausschreitungen zu kämpfen. Etwa 40 Beamte bewachten in diesem Jahr deshalb das Geschehen rund um den Kreisel in Oesbern. Dazu kamen zehn Kräfte eines privaten Sicherheitsdienstes und das Team des Ordnungsamtes.

Randale in den Vorjahren


Partymenschen am Kreisverkehr in Oesbern.
Partymenschen am Kreisverkehr in Oesbern.

Es sei wohl zunächst die richtige Entscheidung gewesen, den ehemaligen Bolzplatz zu sperren, nachdem es in den vergangenen Jahren bei der inoffiziellen Party zu Ausschreitungen gekommen war, sagt Arlt. Die Randale in den Vorjahren wurde ausgelöst durch eine Minderheit und Ultras des Eishockeyclubs Iserlohn Roosters. Ob die Sperrung auch in den kommenden Jahren Bestand hat, will Arlt nicht vorhersagen.

Das Ordnungsamt setzte wie angekündigt vehement ein Betretungsverbot für den Sportplatz durch. Auch der angrenzende Wald wurde in diesem Jahr kaum noch als Toilette genutzt. Der Großteil der Wanderer sammelte sich in diesem Jahr am Kreisverkehr neben dem Familienfest, zu dem der SV Oesbern an der Mehrzweckhalle eingeladen hatte.

Dankeschön an Verein für Toiletten


Als die Sonne rauskommt, wird die Laune noch besser..
Als die Sonne rauskommt, wird die Laune noch besser..

Viele Jugendliche zeigten sich dankbar, dass sie kostenlos die Toiletten in der Mehrzweckhalle nutzen durften. Vertreter des SV Oesbern waren nicht ganz so zufrieden. „Unser Umsatz ist deutlich niedriger als in den vergangenen Jahren, weil die Familien weggeblieben sind“, sagt Sprecher Dirk Schwanebeck. Der Verein habe auch häufig mit verstopften Toiletten zu kämpfen gehabt. Positiv sei, sagt Schwanebeck: „Wir hatten überhaupt keinen Stress mit den Jugendlichen.“


Der alte Sportplatz ist gesperrt.
Der alte Sportplatz ist gesperrt.

Zwischenfälle blieben bis zum Abend so gut wie aus. Aufregung herrschte kurzzeitig als Wanderer beim Anmarsch sogenannte Bengalische Feuer schwenkten. Die Polizei stoppte die Gruppe daraufhin, stellte die Personalien fest und durchsuchte Rucksäcke und Bollerwagen. Weitere Pyrotechnik wurde aber nicht gefunden. Ein schwer alkoholisierter Jugendlicher musste zur Polizeiwache gebracht werden, damit ihn dort seine Eltern abholen konnten. Ein weiterer Jugendlicher wurde schwer alkoholisiert mit dem Rettungswagen abtransportiert. Die Polizei griff erneut ein, als etwa zwei Dutzend Menschen die Feier auf ein Feld verlegten. Die Räumung lief aber ruhig ab.

Deutlich weniger Jugendliche unterwegs


Die Polizei stoppt Bollerwagen nach einem Vorfall mit Bengalischen Feuern.
Die Polizei stoppt Bollerwagen nach einem Vorfall mit Bengalischen Feuern.

Das Ordnungsamt schätzt, dass nur etwa 200 bis 300 Jugendliche nach Oesbern kamen. Die tatsächliche Zahl dürfte wohl eher bei 1000 gelegen haben. Das ist allerdings immer noch deutlich unter den Zahlen der Vorjahre, als etwa 2000 bis 3000 Menschen nach Oesbern pilgerten und auf dem Sportplatz Party machten. Ob sich die Bollerwagen-Fahrer durch die angekündigten Maßnahmen oder eher durch die kühlen Temperaturen abhalten ließen, bleibt offen. Es gab anders als zunächst in Sozialen Netzwerken spekuliert keine anderen Orte im Stadtgebiet, an denen sich Massen sammelten.

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Bengalische Feuer am Windrad.
Bengalische Feuer am Windrad.

Die letzten Gruppen machten sich gegen 20 Uhr auf den Heimweg. Trotz zunehmender Alkoholisierung wurden bis etwa 22 Uhr keine Zwischenfälle auf dem Heimweg bekannt.

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