Lendringsen. . Die Evangelische Kirchengemeinde Lendringsen gehörte einst zu den Solarstrom-Pionieren. Seit zehn Jahren gibt es eine Anlage auf dem Kirchendach.

Es war ein Beschluss mit besonderer Langzeitwirkung: Die Evangelische Kirchengemeinde Lendringsen gehörte einst zu den Solarstrom-Pionieren im Stadtgebiet. Seit zehn Jahren gibt es die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Christus-Kirche. Der Erfahrungen sind aus Sicht der Verantwortlichen positiv, die Aussichten bestens.

2000 Euro Ertrag pro Jahr

Pfarrer Matthias Hoffmann erinnert sich nur zu gut. „Es gab immer mal wieder Anregungen, es doch mit Solarstrom zu versuchen. Vor gut zehn Jahren passte aber alles besonders gut zusammen, weil das damalige Presbyterium sehr engagiert nachhaltig zu Werke gegangen ist.“

Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Christuskirche Lendringsen
Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Christuskirche Lendringsen © Martina Dinslage

Positiv für die Gemeinde: Jahr für sind es etwa 2000 Euro, die mit der Anlage für die Kirchenkasse vor Ort erwirtschaftet werden konnten. Pfarrer Hoffmann: „Das sind zwar keine Reichtümer, aber nicht minder wichtig ist es für uns von Anfang an gewesen, dass wir Zeichen setzen konnten.“

Schöpfung bewahren

Bewahrung der Schöpfung und bewusster Umgang mit Ressourcen waren einst die inhaltlichen Beweggründe für die Gemeinde in Lendringsen. Nicht

Offenheit gehört zum Selbstverständnis

Die im Jahr 1959 gegründete Evangelische Kirchengemeinde Lendringsen gehört mit etwa 2900 Gemeindegliedern zu den eher kleineren im Bereich der Landeskirche von Westfalen. Die Grenze zur Mendener Schwestergemeinde verläuft entlang des Limbergbachs und der Arche Noah.

Zum Selbstverständnis vor Ort gehört, sich möglichst offen zu zeigen. Das gilt insbesondere für Veranstaltungen, bei denen auch Gäste anderer Konfessionen oder konfessionslose Besucher jederzeit willkommen sind.

Zu den liturgischen Besonderheiten zählt, dass seit vielen Jahren an jedem Sonntag um 10 ein Gottesdienst mit Abendmahl gefeiert wird.

Keine andere Gemeinde in der Region hat ähnlich viele um Hilfe suchende Einzelpersonen und Familien unter den Schutz des Kirchenasyls gestellt.

minder aber auch für den evangelischen Kirchenkreis, in dem es zur damaligen Zeit erstmals ähnliche Projekte gab. Nicht allen war beschieden, worüber sich die Lendringser bis heute freuen. Pfarrer Hoffmann: „Unsere Anlage ist wirklich gut gelaufen. In all den Jahren mussten wir keine größeren Reparaturarbeiten durchführen.“ Somit kann ab sofort nicht nur weiter Strom vom Kirchendach gewonnen werden. Sogar der Ertrag wird perspektivisch größer. „Die Anlage hat sich nunmehr amortisiert. Jetzt wünschen wir uns viele weitere gute Jahre“, blicken die Seelsorger und die jetzigen Presbyter voraus.

Damals Entscheidung schon „sehr, sehr mutig“

Allenfalls in einem Punkt hätte sich Pfarrer Hoffmann ein klein wenig mehr Selbstvertrauen gewünscht: „Mit den heutigen Erkenntnissen hätte man damals die Anlage natürlich deutlich größer und damit ertragreicher konzipieren können.“ Seinerzeit jedoch erschien es vielen Lendringsern schon als „sehr, sehr mutig“, überhaupt mehrere Quadratmeter auf dem Kirchdach für die Solarstrom-Gewinnung zur Verfügung zu stellen. An eine Erfolgsgeschichte, das weiß auch Pfarrer Hoffmann, hatte längst nicht jeder geglaubt.