Menden. . Das Hönne-Gymnasium soll einen 6,9 Millionen Euro teuren Neubau bekommen. Besonderer Clou soll eine Bühne mit vielen Funktionen sein.

Die Architekten überraschen mit einer unerwarteten Variante für den Neubau des städtischen Hönne-Gymnasiums. Der dreigeschossige Gebäudetrakt soll einen 254 Quadratmeter großen Multifunktionssaal bekommen. Clou soll eine Bühne sei, die sowohl von der Innenseite als auch vom Schulhof aus zu bespielen ist. Die städtische Immobilientochter ISM schätzt die Baukosten auf knapp 6,9 Millionen Euro.

SPD fragt nach Schulhofgröße

ISM-Betriebsleiterin Ulrike Schriever hatte die Pläne lange Zeit geheim gehalten und stellte sie jetzt erst im städtischen Schulausschuss erstmals öffentlich vor. Das Design des Gebäudes ist eher schlicht. Er enthält Klassenräume und Fachräume, um auch für die Unterstufe ausreichend Platz zu bieten. Die jüngsten Gymnasiasten sind derzeit in der früheren Rodenbergschule untergebracht. Der Riegel soll neben der Sporthalle auf dem heutigen Bolzplatz parallel zur Walramstraße entstehen. Das Gebäude stehe direkt an der Straße, sagt Schriever, „damit wir im Innenbereich noch einen wunderschönen Schulhof bekommen“.

Schriever betont, dass sie sich vor die Herausforderung gestellt sah, einen großen Veranstaltungsraum einzuplanen. „Eine richtige Aula kostenneutral unterzubringen geht nicht.“ Lösung soll also ein eingeschossiger Trakt zwischen Neubau und Sporthalle sein. Die Wände darin sollen mobil und herauszunehmen sein. „Die Mehrzweckbühne ist von innen und außen zu nutzen.“ Der ISM geht von vergleichsweise geringen Mehrkosten in Höhe von bis zu 60 000 Euro aus.

CDU zeigt sich begeistert

Die CDU zeigt sich begeistert: „Wir sind sehr angetan, von dem, was uns vorgestellt wurde“, sagt Ratsherr Heinz-Josef Karhoff. Auch Klaus Luig (FDP-Ratsherr und Elternvertreter am Gymnasium) hatte nur Lob übrig. Die funktionalen Anforderungen seien erfüllt. „Als Architekt gefällt’s mir auch sehr gut.“ Die SPD zeigt sich überrascht von den Plänen. Parteichef Mirko Kruschinski machte deutlich, dass er die Pläne unvorbereitet kommentieren müsse. „Für uns ist es das erste Mal, dass wir davon Kenntnis erhalten.“ Kruschinski will wissen, was für den Neubau „an Schulhof flöten geht“. Er fragt, ob gesetzlich vorgeschriebene Mindestgrößen unterschritten werden. „Wenn es für Legehennen eine Grenze gibt, gibt es die für Schüler mit Sicherheit.“

Ulrike Schriever zeigt sich zunächst überfragt, versichert aber, dass alle Grenzwerte eingehalten werden. „Der Nachweis der Schulhoffläche ist auch Teil des Bauantrags“, erklärte sie. Uli Menge aus der Schulverwaltung geht von fünf Quadratmetern Grundfläche je Schüler aus. Was nun wegen des Neubaus an Schulhof wegfalle, werde an anderer Stelle wieder hereingeholt. Die Lehrerparkplätze sollen zugunsten des Schulhofes verschwinden. Lehrer sollen künftig auf der Seite des Schlachthofs parken.