Menden. . Das Gymnasium an der Hönne in Menden hat keinen großen Versammlungsraum. Kurios: Schüler dürfen bei Theater nur einen Elternteil mitbringen.

Das städtische Gymnasium greift wegen der Raumprobleme zu besonderen Maßnahmen: Schüler dürfen bei Theateraufführungen oder Beratungsveranstaltungen nur noch einen Elternteil mitbringen. Bei allen Veranstaltungen mit größeren Gruppen muss improvisiert werden. Ob der geplante Neubau die Probleme lösen kann, ist absolut offen.

Schulleiter Ulrich Cormann schildert kuriose Situationen im Schulalltag: Oberstufenversammlungen müssten auf der Treppe abgehalten werden, um alle Schüler zusammen zu erreichen. „Uns fehlen größere Räume für Veranstaltungen.“ Während andere Schulen bei Schüler-Theater um Publikum buhlen, ist man am Hönne-Gymnasium froh um jeden Besucher, der zu Hause bleibt. Für Literaturkursaufführungen gelte: „Jeder darf bei uns nur einen Elternteil mitbringen.“ Auch bei Beratungsveranstaltungen, zu denen die Schule verpflichtet ist, werde die Zahl der Begleiter reduziert.

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Im Umfeld der Schule herrscht aktuell Zurückhaltung auf Nachfragen zur Bewertung der Situation. Vor der Entscheidung zur Zusammenlegung der beiden Gymnasien, die im Sommer 2015 vollzogen wurde, gab es aber durchaus kritische Stimmen, die einen Raummangel vorhersagten. CDU und FDP äußerten Kritik an Gutachter Wolf Krämer-Mandeau, der die Fusion am Standort des Walram-Gymnasiums vorschlug. Als problematisch wurden schon damals die wachsenden Stufengrößen vorhergesagt. Statt vorher weniger als 100 Kinder und Jugendliche besuchen nun im Schnitt mehr als 150 die einzelnen Jahrgänge des städtischen Gymnasiums.

Entwürfe für Neubau bis 20. März

Abhilfe bei den Raumproblemen soll demnächst ein Neubau auf dem Schulhof des Gymnasiums bieten. Bei der Fusion von Walram-Gymnasium und Heilig-Geist-Gymnasium hatte die Stadt bereits einen Anbau an das Gebäude an der Walramstraße gesetzt. Die Kapazität reicht aber längst nicht aus, um alle Schüler zu beherbergen. Die Unterstufe des Gymnasiums ist aktuell in die ehemalige Rodenbergschule ausquartiert. Offen ist, ob durch den Neubau auch eine Lösung für Versammlungsräume geschaffen wird. Aktuell läuft die Vorplanung, die sich am begrenzten Platz auf dem Schulgelände orientiert. Die Stadtverwaltung will Entwürfe für den Neubau in einer Sondersitzung des Stadtrates am 20. März vorstellen.

Die Politik sei dabei, die Probleme anzugehen, versichert der Schulausschussvorsitzende Peter Maywald (CDU). Schulleiter Cormann will seine Kritik am fehlenden Versammlungsraum auch nicht als grundsätzliche Kritik an der Ausstattung des Gymnasiums durch Politik und Stadtverwaltung verstanden wissen, „trotzdem sind wir sehr zufrieden“.