Menden. . 500 Kinder wurden über die neue Karte in 27 Einrichtungen angemeldet. Noch läuft der Abgleich: Zusagen und Absagen bis 15. Dezember im Briefkasten.
Die Premiere ist offenbar geglückt: Erstmals haben Mendener Eltern etwa 500 Kinder mit der neuen „Kita-Karte“ in den Einrichtungen im Stadtgebiet angemeldet. „Wir haben gerade erst mit den Kita-Leitungen dazu getagt: Keine hat von größeren Schwierigkeiten berichtet“, erklärte Jugendamtsleiter Christian-Peter Goebels. Die Eltern gaben die Karte in ihrer jeweiligen Wunsch-Einrichtung ab.
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So sollten Doppel- und Dreifach-Anmeldungen verhindert werden, die in der Vergangenheit stets für lange Unklarheit bei der Vergabe der Plätze gesorgt hatten. Auch diesmal sicherte die Kita-Karte keineswegs den Wunschplatz in einer der 26 Einrichtungen in Menden ab: „Die Zusagen und Absagen versenden wir bis zum 15. Dezember“, sagte Mechthild Hennecke vom „Team Tagesbetreuung“ im Rathaus auf WP-Anfrage. Absagen werde es vornehmlich im Bereich der Kinder unter 3 Jahre (U3) geben. Genaue Zahlen seien allerdings noch nicht verfügbar.
Auch mit der Karte braucht es Zeit
Denn auch die Karte lässt Platz fürs Eintragen einer Zweit- oder Dritteinrichtung. Die sollen zum Zuge kommen, falls es in der favorisierten Kita keinen Platz mehr gibt. Auch hier ist also ein Klärungsverfahren der Kitas untereinander anhängig. Hinzu kommt laut Hennecke, dass mancher Platz auch wieder frei wird, weil einige Eltern trotz Zusage doch noch einmal Verzicht üben und ihr Kind noch ein Jahr zuhause behalten. „Und zugleich gibt es Eltern, denen die Wichtigkeit der Anmeldewoche überhaupt nicht klar ist. Die kommen dann erst viel später, um nach einem Platz zu fragen.“
Ferner sind Eltern laut Mechthild Hennecke wählerischer geworden: „Es ist keineswegs immer der nächstliegende Kindergarten, in dem die Karte abgegeben wird. Da wird sehr aufs jeweilige Angebot oder den Arbeitsweg geachtet.“
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Noch nicht im Rennen, aber womöglich zum neuen Kita-Jahr am Start ist die geplante Großtagespflege in der Ex-Bonifatiusschule Platte Heide. „Die Tagespflege hat sich inzwischen zu einer gleichwertigen Kita-Alternative entwickelt“, berichtete Hennecke. Eltern schätzten daran vor allem, dass die Tagesmütter und Großtagespflegen, in denen zwei Erzieherinnen bis zu neun Kinder aufnehmen, zeitlich meist flexibler sind als Kindergärten mit festen Abholzeiten.
Wer eine Absage bekommt, habe die Möglichkeit, sich beim Jugendamt zu melden und die Kita-Karte zu hinterlegen. Dann werde man berücksichtigt, falls noch etwas frei wird. Oder man warte bis zum kommenden Jahr.
>>>Info: Anmeldewoche verlief mit der Kita-Karte ruhiger als früher
- Etwa 1600 Kindergartenplätze gibt es zurzeit auf Mendener Stadtgebiet.
- Sie verteilen sich auf 26 Einrichtungen. Sieben davon stehen in städtischer Trägerschaft, 19 gehören freien Trägern wie Kirchen oder Verbänden.
- Die Bandbreite der Angebote einzelner Einrichtungen ist groß – von Heilpädagogik, längerer Öffnungszeit an der Zeisigstraße über die neue Waldkita an der Arche Noah bis zur Großtagespflege in der früheren Albert-Schweitzer-Grundschule in Lendringsen.
- Die neue Kita-Karte sollte den Kontakt der Eltern zu den Einrichtungen ausdrücklich nicht ersetzen. Dennoch meldeten die Kitas zurück, dass die Anmeldewoche in diesem Jahr durchweg ruhiger verlief als zuletzt – weil man diese Karte nur noch in einer Kita abgeben darf.