Menden. . Lieber Rodenbergschule als Investorenwettbewerb – allerdings nur mit knapper Mehrheit im Kinder- und Jugendhilfe-Ausschuss.
- Politik votiert im Ausschuss gegen den Neubau des Vincenz-Kindergartens
- Umbau der Rodenbergschule kostet laut SPD-Chef Mirko Kruschinski fast soviel wie Neubau
- Dreigruppiger Start mit baulicher Option für vierte Gruppe geplant
Gleich mit drei Bürger- und einem Fraktionsantrag war der Vincenz-Kindergarten wieder ein wichtiger Tagesordnungspunkt im Kinder- und Jugendausschusses (KJHA). Während der Antrag auf finanzielle Mittel für die Gestaltung des Außengeländes am Übergangsstandort Bonifatiusschule durchgewunken wurde, endschied sich die Politik gegen den Investorenwettbewerb.
Außengelände
Stephanie Schomaker-Lambert und Caroline Jooß vom Elternrat des städtischen Vincenz-Kindergartens hatten den Bürgerantrag auf finanzielle Mittel zur Gestaltung des Außengeländes gestellt – und dieser wurde von den Ausschussmitgliedern einstimmig angenommen. Dabei geht es um das Außengelände der Bonifatiusschule, das an die Bedürfnisse der Kinder angepasst werden soll. Ausreichend finanzielle Mittel für Spielmöglichkeiten „wie ein Klettergerüst mit Rutsche, eine Schaukel, ein Sandkasten und ein Spielhaus“, hatte der Elternrat beantragt. Zudem solle der asphaltierte Bodenbelag auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt werden.
Standort Rodenbergschule
Weitaus weniger konfliktfrei wurde der Antrag besprochen, wonach untersucht werden soll, ob die Rodenbergschule sich als Standort für den Kindergarten nach der Übergangsphase eignen würde. „Wir (die SPD, Amn. d. Red.) haben große Bauchschmerzen, die Rodenbergschule als Kindergarten umzuwidmen. Deswegen würden wir gerne an der Neubau-Ausschreibung festhalten“, kritisierte Mirko Kruschinski (SPD). Er würde bevorzugen, dass die Rodenbergschule weiterhin als Dependence des Gymnasiums genutzt werde.
Zudem kritisierte Kruschinski die Kostenkalkulation. Schließlich wären die Umbauarbeiten für den Übergangskindergarten im Gebäude der Bonifatiusschule mit 100 000 Euro veranschlagt, während die finale Einrichtung an der Rodenbergschule bis zu einer Million Euro kosten würde. „Für dieses Geld können wir direkt einen neuen Kindergarten bauen“, appellierte das Ausschussmitglied.
Letztendlich fand seine Kritik nur bedingt Gehör: Während SPD und FDP mit insgesamt vier Stimmen gegen den CDU-Antrag stimmten, gab es sieben Stimmen zu Gunsten des Antrages und eine Enthaltung.
Jetzt wird die Eignung des Standortes Rodenbergschule als neuer Standort für den Vincenz-Kindergarten untersucht.
Investorenwettbewerb
Einen neugebauten Vincenz-Kindergarten wird es nach jetzigem Stand nicht geben: Die Politik votierte gegen das Festhalten am Investorenwettbewerb zu Gunsten eines Neubaus. Hier stellte der Elternrat den Antrag. Für den Investorenwettbewerb stimmten lediglich SPD und FDP (vier Stimmen), bei einer Enthaltung waren es sieben Gegenstimmen, die die Option eines Neubaus aus dem Rennen nahmen.
Dreigruppigkeit
Einstimmig nahm der Ausschuss den Elternantrag auf Dreigruppigkeit an – allerdings mit einer Einschränkung. „Die Eltern haben sich bewusst einen kleinen Kindergarten ausgesucht“, erinnerte Heinz-Josef Karhoff (CDU). Da man sich aber nicht alle Optionen nehmen wolle, schlug Karhoff vor, dass der neue Vincenz-Kindergarten grundsätzlich „die baulichen Strukturen für eine vierte Gruppe“ haben solle, um flexibel zu sein. Letztendlich lautete der Beschluss, dass der Vincenz-Kindergarten dreigruppig starten soll, aber theoretisch eine vierte Gruppe Platz haben soll in dem Gebäude.
Kopfschütteln
Am Ende gab es noch einmal Kritik aus der Politik: „Wir reden gefühlt seit Jahren über den Vincenz-Kindergarten“, sagte Mirko Kruschinski. Auch die anwesenden Mütter vom Elternrat, die viel Freizeit in Bürgeranträge investieren und an jeder KJHA-Sitzung unter den Besuchern zu finden sind, legten ihre Gesichter in die Hände und schüttelten mit dem Kopf.