Menden. . Vom Hofeskamp zur Fröndenberger Straße: Das MAT zieht, muss umziehen. Für den Umbau werden Sponsoren gesucht.

  • Mendens ältester Theaterverein muss umziehen. Das alte Gebäude wird abgerissen
  • Das MAT wechselt vom Hofeskamp zur Fröndenberger Straße
  • Dort steht mehr Platz zur Verfügung. Für den Umbau werden Sponsoren gesucht

Das Mendener Amateur-Theater (MAT) zieht um. Ab Herbst bespielt der älteste Theaterverein der Stadt Räume im Gebäude Fröndenberger Straße 40. Bisher war die Schauspiel-Initiative im ehemaligen Thekla-Gebäude am Hofeskamp untergebracht. Am Dienstag stellte der MAT-Vorstand die künftigen Räume sowie Umbaukonzept und Zeitplan vor. Überdies warb er um Sponsoren.

Letzte Premiere in wenigen Tagen

MAT muss umziehen: alter Standort, neuer Standort
MAT muss umziehen: alter Standort, neuer Standort © Theresa Dierkes

Das MAT muss umziehen. Der Mietvertrag ist gekündigt. Das frühere Thekla-Gebäude wird abgerissen. Das Theaterstück „Dinner for one – Killer for five“ ist die letzte Inszenierung an alter Wirkungsstätte. Es feiert am 17. März Premiere.

Das Ende am Hofeskamp bedeutet für das MAT an der Fröndenberger Straße einen Neuanfang. Manches ist noch offen. Fest steht allerdings schon jetzt, dass sich das MAT vergrößert. Dem Verein stehen in dem Gewerbe-Gebäude an der Fröndenberger Straße Räume mit einer Gesamtfläche von 700 Quadratmetern zur Verfügung – 300 Quadratmeter mehr als am Hofeskamp. Ein Raumkonzept ist bereits vorhanden. Der stellvertretende Vorsitzende Chris Gruszien entwarf es. Kein Wunder, der Diplom-Ingenieur ist vom Fach. Mehr noch: Er ist ausgewiesener Experte für Altbau-Sanierung.

Es gibt einen Extra-Probenraum

Chris Gruszien (Mitte) hat ein Raum-in-Raum-Konzept entwickelt.
Chris Gruszien (Mitte) hat ein Raum-in-Raum-Konzept entwickelt. © Jürgen Overkott

Laut Gruszien soll das eigentliche Theater als Raum im Raum entstehen. Der Saal soll für mindestens 72 Zuschauer hergerichtet werden, mit aufsteigenden Reihen. „Es ist aber möglich, Extra-Plätze zu schaffen“, sagte Gruszien. Der Raum am Hofeskamp bietet lediglich 49 Theater-Freunden Platz.

Gruszien hat die Fläche so aufgeteilt, dass das MAT die gesamte Infrastruktur am neuen Standort unterbringen kann. „Erstmals haben wir einen Extra-Proberaum“, sagt er, „damit können zwei Proben parallel stattfinden.“ Platz finden auch Theke, Technik und Toiletten, dazu Büro und Besprechungsraum, nicht zu vergessen Garderobe und Requisiten-Lager.

Das MAT setzt beim Umbau auf eigene Kräfte. Der Vorstand – neben Gruszien Vorsitzender Oliver Smith und Schatzmeister Heinz Josef Hedt – erhält Hilfe von einem 15-köpfigen Team. Bis zum Herbst soll der Umbau abgeschlossen sein. „Ende Oktober, Anfang November findet die erste Premiere in den neuen Räumen statt“, kündigte Regisseur und Autor Gerhardt Schmidt an.

Pro Mendener ein Euro

Die Kosten mag das MAT nicht beziffern. Schmidt vielsagend: „Wenn jeder Mendener einen Euro spenden würde, hätten wir die Finanzierung gesichert.“ Menden hat rund 55 000 Einwohner.

>> KOMMENTAR: SPONSORING RECHNET SICH

Kultur rechnet sich. Menden lebt davon. Menschen wollen in Menden nicht nur arbeiten, sie wollen auch leben. Arbeit macht eine Stadt lebenswert, Kultur macht sie liebenswert.

Die heimische Kultur-Szene lebt von der Kreativität freier Initiativen. Das gilt vor allem für die großen Vier: das Halinger Dorftheater, die Mendener Schaubühne, die Katastrophen-Kultur und das Mendener Amateur-Theater. Vier Gruppen, vier Genres, vier Zielgruppen: Das ergänzte sich bisher prächtig.

Vorteil im Wettbewerb um Fachkräfte

Die freie Szene fängt da an, wo die Stadt mit ihren beschränkten Möglichkeiten aufhört. Ehrenamt schlägt Subvention. Doch auch dort geht’s ums Geld. Ein Umzug etwa kostet mehr, als der Etat von Initiativen hergibt.

Da kommt die heimische Wirtschaft ins Spiel. Ihr Geld wäre keineswegs verschenkt. Im Gegenteil: Es rechnet sich. Etwa im Wettbewerb um Fachkräfte.